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Markenpositionierung

Mit diesen 2 Strategien findest du garantiert eine neue Geschäftsidee

Ein Gastartikel von David Rudolph

Neue und profitable Geschäftsideen zu finden ist einfacher als du denkst.

Die meisten der richtig guten Geschäftsideen, haben eines gemeinsam: Sie lösen ein Problem bzw. stillen ein Bedürfnis. Ein erfolgreicher Unternehmer ist deshalb immer auch gleichzeitig ein erfolgreicher Problemlöser.

Die Basis für eine erfolgreiche Geschäftsidee

Der Großteil der bestehenden Probleme lassen sich auf die menschlichen Grundbedürfnisse (Bedürfnishierarchie nach Maslow / Lebensmotive nach Steven Reiss) zurückführen. Sie waren bisher und sind immer noch sehr starke Treiber für Innovationen. Ideen die sich daran orientieren haben ein außerordentlich hohes Erfolgspotential.

Die Grundbedürfnisse bestehen schon sehr lange und bleiben auch durch den gesellschaftlichen Wandel bestehen. Die menschlichen Probleme entstehen genau aus diesen unbefriedigten Bedürfnissen.

Die menschlichen Handlungsmotive sind sowohl für die Kaufentscheidungen als auch für das Kaufverhalten in der heutigen Marktforschung wichtiger Bestandteil.

Besonders bei der Entwicklung von neuen Geschäftsideen sollte die Maslow Pyramide in Verbindung mit den Lebensmotiven nach Steven Reiss intensiv miteinbezogen werden.

Mit Painspotting zur profitablen Geschäftsidee

Painspotting – Geschäftsideen entwickeln

Eine der Strategien mit denen sich akute Probleme identifizieren lassen, ist das sogenannte Painspotting. Pain (englisch = Schmerz + Spotting = Entdecken)
Painspotting = revolutioniere etablierte Märkte

Die Strategie eignet sich hervorragend um Alltagsprobleme zu finden, zu analysieren und dann natürlich mit der nötigen Portion Kreativität zu lösen.

Ein Leitsatz herbei heißt:

Wenn der Kunde leidet, ist die Zeit reif für Neues

Den Begriff Painspotting kann man auf die Theorie der schöpferischen Zerstörung des Management Vordenkers, Joseph Schumpeter zurückführen.

Mit einer radikalen Idee dringen Start-Ups in bestehende Märkte ein und wirbeln mit der Problemlösung ganze Branchen durcheinander. Sie zerstören das Alte, indem sie Neues schaffen. So kann man das Das Prinzip der kreativen Zerstörung am besten beschreiben.

Für bedürfnisorientierte Problemlösungen, ist der eigene Ärger ist der beste Kompass. Schlechter Kundenservice, unvollständiges Produkt oder nur halbgare Lösung eines Problems, all das sind sehr gute Ansatzpunkte für Innovationen und Verbesserungen. (Mehr dazu: Die Best-Practice-Falle)

Diese Lösung des Ärgers bzw. des Problems ist gleichzeitig immer eine Geschäftsidee. Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass du sicher nicht der Einzige bist, der dieses Problem hat. Aber vielleicht der Einzige, der es mit seinen Talenten oder seiner Idee auch lösen kann.

Die Lösung eines Problems hat auch immer einen eigenen Markt. Und als Unternehmer kannst du so, je nach Leidensdruck deiner Kunden, auch den Preis bestimmen. Verstehe mich nicht falsch, ich bin absolut gegen Kundenabzocke oder ähnliches. Aber du kennst das sicher von dir selbst, je höher dein Leidensdruck ist, umso höher ist auch deine Zahlungsbereitschaft für die passende Problemlösung.

Painspotting Praxisbeispiel 1

Stell dir vor, du verrenkst dir wirklich bösartig den Hals und Nacken. Du kannst den Kopf nicht mehr drehen, es schmerzt und es beeinträchtig dein Lebensgefühl und Alltag enorm. Du beginnst alle Orthopäden in deiner Stadt anzurufen, aber alles was du bekommst sind Aussagen wie z.B. „Sind sie privat oder gesetzlich versichert, oh gesetzlich, sorry, wir nehmen keine neuen Kunden auf“, oder „ Sie können dann in 4 Monaten gerne vorbeikommen. Du denkst dir na toll, wenn bis in 4 Monaten die Schmerzen noch nicht weg sind, kann ich mich gleich erschießen lassen. Und dann fällt dein Blick auf eine Anzeige im Internet:

„Garantierte Arzttermine in 24 Stunden in deiner Stadt für 49,90 €!“

oder 69,90 oder von mir aus auch 99,90. Es ist ein Dienstleister, der dir Arzttermine in deiner Stadt verschafft. Vielleicht hat er gute Kontakte, vielleicht kann er auch nur sehr gut am Telefon terminieren. Das ist sein Talent mit dem er eine Problemlösung schafft. Auch wenn du dieses Angebot nicht sofort nutzt, es ist die Lösung deines Problems, bzw. ein Großteil der Lösung. Spätestens nach 3 Tagen weiterer Schmerzen bist du bereit diesen Preis zu zahlen. Für den Unternehmer bedeutet das Umsatz, für dich bedeutet es einen Arzttermin und das schnelle Ende deiner Schmerzen. Dein Leidensdruck ist so hoch, dass du bereit bist Geld für eine Leistung zu bezahlen, um dein Grundbedürfnis nach Gesundheit zu befriedigen.

Für all diejenigen, die hier jetzt vielleicht denken, da nutzt man ja den anderen aus. Nein, eines der Erfolgsprinzipien für nachhaltiges Unternehmertum ist:

Der Nutzwert dessen was du gibst, muss immer größer sein als der Geldwert den du bekommst.

In diese theoretischen Fall, ist es eine Win-Win Situation für beide, keiner stellt den anderen schlechter als vorher und beide haben nach Abschluss des Geschäfts ihr Ziel erreicht bzw. ihr Bedürfnis befriedigt.

Painspotting Praxisbeispiel 2

Kennst du das? Du benötigst schnell ein Taxi, aber laut Taxizentrale dauert es mindestens 45 Minuten bis eines in deiner Nähe verfügbar ist. Die Gründer von MyTaxi versuchten vergeblich in einer großen deutschen Stadt ein Taxi zu bekommen. Keiner weiß bis heute, warum es Ihnen zu lange gedauert hat, aber daraus entstand eine bis jetzt einzigartige Erfolgsgeschichte. Nach der langen Wartezeit war die Geschäftsidee zur eigenen Taxi-App geboren. Die Taxibranche hat sicherlich nicht damit gerechnet, dass sich die Smartphone Generation nicht auf der Nase herumtanzen lässt und sich einfach selbst eine Lösung schafft. Zu Beginn wurden die beiden Gründer nur belächelt. Dann musste sogar die Justiz zwischendrin miteinbezogen werden, da die Taxizentralen versuchten den neuen Mitbewerber so zum Schweigen zu bringen. MyTaxi wurde dann letztendlich von einer Daimlertochter gekauft. Es ist zwar kein offizieller Verkaufspreis bekannt, aber es ist davon auszugehen, dass der Verkaufspreis im zweistelligen Millionenbereich gelegen hat. Vom Ärger zur Millionen-Geschäftsidee, dank Painspotting.

Tipps zum Einsatz von Painspotting

Schaue dir bitte ein paar der sehr erfolgreichen Unternehmen und ihre Geschäftsideen an. Prinzipiell kannst du jede Geschäftsidee auf ein Grundbedürfnis zurückführen und daraus auch den passenden Lösungsweg ableiten.

Painspotting ist meines Erachtens die beste Basis um Lösungen für Probleme zu finden und damit automatisch sehr gute Geschäftsideen.

Um Painspotting direkt in der Praxis anzuwenden, eignen sich folgende Fragestellungen:

  • Welche aktuellen Bedürfnisse werden meiner Meinung nach nicht oder nur teilweise befriedigt?
  • Über welches Produkt, Dienstleistung, Service rege ich mich regelmäßig auf?
  • Welche privaten und beruflichen Probleme bestehen in meinem näheren Umfeld ( Freunde, Familie, Bekannten, Kollegen)
  • Wer benötigt Hilfe, oder kann sein Problem nicht allein lösen?
  • Wie und mit was könnte ich anderen Menschen das Leben bzw. den Alltag erleichtern?
  • Wo entsteht aktuell am meisten Ärger und Frust?

Das klassische Painspotting kann natürlich auch ergänzt werden. Nehmen wir mal an, du entdeckst ein Problem, welches ansatzweise schon gelöst wird. Nur nicht richtig bzw. das Kundenbedürfnis nicht vollkommen befriedigt.

Die Blue Ocean Strategie – Märkte ohne Wettbewerber entdecken

Blue Ocean Strategie

Um eine bessere Problemlösung zu finden, kannst du auch die Grundprinzipien der Blue Ocean Strategie heranziehen. Die Blue Ocean Strategie beschreibt eigentlich einen systematischen Weg, neue Märkte zu kreieren, die neue Nachfrage erzeugen und damit höchstes Wachstum erzielen können.

Die Grundsatzfrage die du hier stellen musst, ist:

Wie können in einem etablierten Markt Angebot und Spielregeln so verändert werden, dass dein ganz eigener Wachstumsmarkt ohne Konkurrenz entsteht?

Um das herauszufinden, musst du zuerst festlegen, welche Kernelemente aus Sicht der potentiellen Kunden wichtig sind. Mit den folgenden Grundprinzipien betrachtest du dann diese Kernelemente.

Eliminieren |Reduzieren

  • Welche Faktoren können/müssen weggelassen werden?
  • Was kann radikal gekürzt werden?
  • Keine Spielereien, nur der tatsächliche Nutzen zählt!
  • Das wirkt sich positiv auf die Kosten aus und der Kunde ist nicht überfordert.

Steigern | Erweitern

  • Welche Elemente des Produkts können über den Standard gehoben werden?
  • Wie kann ich mein Produkt besser und außergewöhnlich machen?

Neues Schaffen

  • Welche Faktoren werden bisher noch nicht von der Branche angeboten
  • Welche Faktoren aus verschiedenen Branchen / Unternehmen kann ich kombinieren?

Verändern

  • Welchen neuen Nutzen kann ich schaffen, welche neuen Bedürfnisse kann ich befriedigen
  • Welche Gefühle und Emotionen kann ich mit meinem Produkt erzeugen?
  • Welche Trends können mein Produkt beeinflussen und welchen Nutzen kann ich dadurch bieten?

Beispiel für eine Geschäftsidee nach der Blue Ocean Strategie

Flyeralarm kennst du doch bestimmt oder? Jeder der schon mal selbst Flyer drucken lassen wollte, kommt an diesem Unternehmen nicht mehr vorbei. Der Ansatz ist eine Kombination aus Painspotting und Blue Ocean. Kernelemente der Druckbranche wurden eliminiert oder wesentlich vereinfacht und dem Kunden eine günstige Lösung für sein Problem bereitgestellt. Entstanden ist aus einer eigentlich einfachen Idee der heutige Marktführer in diesem Bereich. 

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Lösungsorientierung anstatt Problemfokussierung

Ziel dieser beiden Strategien soll es sein, dass dein Denken bei jedem Problem, das du erkennst, sofort eigenständig nach praktikablen Lösungsansätzen dafür sucht. So entdeckst du jede Menge Potential für neue und profitable Ideen. (Mehr dazu findest du in der Anleitung zum Anderssein)

Wenn du die Energie des Ärgers in die konstruktive Lösungsfindung lenkst, wirst du sehen dass du damit nicht nur originelle Geschäftsideen findest, sondern auch deutlich positiver mit Problemen umgehst. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei deiner Geschäftsidee und falls du mehr über die Systematische Geschäftsideenentwicklung lernen möchtest, kann ich dir mein E-Book „Finde deine eigene Geschäftsidee“ empfehlen.

Viel Erfolg! Dein David Rudolph

E-Book: Geschäftsideen finden von David RudolphÜber den Autor

David Rudolph ist leidenschaftlicher Marktlückenfinder, kreativer Ideenentwickler und Querdenker. Seit über 10 Jahren beschäftig er sich intensiv mit den Themen Marketing, Geschäftsideen & Marktlücken und Existenzgründung. Er betreibt den Blog www.neuvolution.de und hat gerade ein E-Book zum Thema Geschäftsideen entwickeln veröffentlicht.

David Rudolph folgen: auf Facebook / auf Xing


Titelbild: iStock-Photo, Beitragsbilder: Pexels.com (CC0)

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4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Gratuliere! Ein spannender Artikel … „Painspotting“ ist ein 100 % passender Ausdruck für das worum es geht. ich stelle immer wieder fest, dass in vielen, vor allem traditionellen Branchen, dem Painspotting viel zu wenig Bedeutung beigemessen wird. Man macht „Business as usual“! Was auch hilfreich sein kann, um Ideen auf Profitabilität zu prüfen ist dieses Checkliste die im Beitrag hier zum Download ist – https://www.romankmenta.com/unternehmer-werden-ist-ihr-geschaeft-zum-scheitern-verurteilt-2/
    Beste Grüße
    Roman Kmenta

    Antworten
  • Von Roman Kmenta lasse ich mir seit April Newsletter schicken, weil ich seine Beiträge so lesenswert fand.
    Dieser Beitrag ist es aber ebenso, und man kann sich diese Ansätze gar nicht oft genug vorbeten.
    Flyeralarm habe ich schon vor ganz vielen Jahren einen Auftrag gegeben, da hatten die aus meiner Erinnerung heraus sogar noch mal den Namen gewechselt. Die waren von Anfang an überzeugend gut, hatten aber ein sehr überschaubares Angebot. Das hat sich gründlich geändert.
    Es ist wirklich enorm, mit welcher Dynamik die konsequent an Verbesserungen und der Erweiterung Ihres Angebots gearbeitet haben.

    Antworten

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