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Markentreibstoff

Kostenlose Werbung für deine Marke durch Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind längst im Zentrum unserer Gesellschaft angekommen. Kein Unternehmen kommt heutzutage noch um diese Themen herum. Deshalb will ich dir in diesem Artikel zeigen, wie du nicht nur etwas für die Umwelt tun kannst, sondern dabei auch deine Marke stärkst.

Denn:

Ethik und Nachhaltigkeit sind die Wirtschaftsfaktoren der Zukunft

Michael Schwienbacher

Das gute Gewissen ist allgegenwärtig

Wenn du das nächste Mal vor dem Fernseher sitzt, zappe ausnahmsweise mal nicht auf einen anderen Kanal, wenn die Werbung läuft. Schau dir ausnahmsweise bewusst die Werbeclips an. Ziemlich schnell wird dir dabei eines auffallen: Irgendwie kommt das „Dreigestirn“ aus Natur/Umweltschutz/Nachhaltigkeit immer in den Spots vor, selbst wenn das Produkt eigentlich gar nichts damit zu tun hat. 

  • In der Werbung für Schmerzsalbe bewegen sich die Zwillinge auf einer Wandertour irgendwo in den Bergen. Dabei gäbe es ja auch noch unzählige andere logische Szenarien, welche den Werbedamen Schulterschmerzen bescheren.
  • Die Baumarktkette lässt für ihren Spot sogar einen unbekleideten Umweltschützer durchs Bild spazieren, der nach Ketten sucht, um sich an einen Baum zu fesseln. Augenzwinkernd, aber trotzdem unverkennbar pro-Natur.
  • Im Spot einer Krankenkasse versuchen die Menschen durch verschiedene „grüne“ Tätigkeiten gesund zu bleiben. Das Credo des Spots: „Und wenn das nicht reicht, helfen wir.“

Die Liste ließe sich beliebig ergänzen. Auffällig ist: Je stärker ein Produkt oder ein Unternehmen im Verdacht steht, nicht besonders nachhaltig zu sein, desto größer sind die Bemühungen, die Marke ins rechte (grüne) Licht zu rücken. McDonalds hat vor einigen Jahren sogar seine Unternehmensfarbe auf grün umgestellt.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind kaufentscheidend

Natürlich könnte man das lapidar als Zeitgeist abtun: ist heute einfach so. Irgendwie stimmt das auch, doch diese Antwort würde nicht weit genug greifen. Fakt ist, dass es heute in der breiten Masse der Gesellschaft grundsätzlich ein mehr oder weniger ausgeprägtes Verständnis für die Nöte von Umweltschutz und Nachhaltigkeit gibt. Das Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen gewinnt immer stärkeren Einfluss auf Kaufentscheidungen – egal ob es dabei um Müllvermeidung, Klimawandel oder Herstellungsbedingungen geht.

Entsprechend steigt die Bereitschaft, mehr für umweltfreundliche Produkte auszugeben seit Jahren. Ein Ende dieses Trends ist vorerst nicht in Sicht:

Grafik: Bereitschaft, mehr für umweltfreundliche Produkte auszugeben wächst

In der Rolle des Übeltäters

Mit steigendem Umweltbewusstsein geht jedoch noch ein weiterer Trend Hand in Hand: der Generalverdacht. 

In Deutschland herrscht ein großes Misstrauen allem gegenüber, das kapitalistisch ist. Wer Waren oder Dienstleistungen verkauft, der macht sich auch die Hände schmutzig – so der Tenor: 

Der Klamottenhändler lässt seine Waren unter miesen Arbeitsbedingungen herstellen, der Möbelhersteller holzt Wälder ab, der Lebensmittelhändler gehört zur Glyphosat-Connection. Und was bei „normalen“ Unternehmen schon als Verdacht im Raum steht, verschlimmert sich, sobald die angebotenen Waren/Dienstleistungen mit Finanzen zu tun haben. 

Du musst also davon ausgehen, dass dein Unternehmen, obwohl es absolut nicht so ist, in den Augen vieler deutscher Kunden durch seine bloße Existenz als Schuldiger ausgemacht wurde. Sei es, weil es die Umwelt schädigt, Menschen ausbeutet oder sonst irgendwas als negativ Empfundenes tut. 

Und wehe, der Verdacht erhärtet sich! Das kann ganz schön hässlich werden – die größten Social-Media-Fails von Firmen sprechen für sich. 

Allerdings: Die Kunden verzeihen auch sehr schnell wieder. Warum das? Was Deutsche ebenfalls lieben, sind „geläuterte Übeltäter“. Also diejenigen, die sagen „Ja, ich habe Fehler gemacht, aber bin bemüht, dies zu ändern“. 

Und hier kommt der Clou: Diese Abbitte wird, egal ob sie im angemessenen Verhältnis zur angeblichen „Tat“ steht, positiv aufgenommen. Als Nestlé-Chef Brabeck-Letmathe beispielsweise einst sagte, Wasser sei kein Menschenrecht, erfolgte ein veritabler Shitstorm. Nach einer entsprechenden Klarstellung kann sich der Konzern kaum über echte Einbußen beklagen.  

Vielleicht sind wir auch deshalb so schnell im Verzeihen, weil wir uns als Verbraucher unserer „Schuld“ auch nur allzu bewusst sind.

Wie die Umwelt und deine Marke profitieren können

Wir halten also fest, du bist (aus Kundensicht) ein Nachhaltigkeits-Sünder. Und du hast es in der Hand, dich aus der Rolle des Sünders zu befreien. 

Gute Nachricht Nummer eins: Das muss dich nicht viel Geld kosten.
Gute Nachricht Nummer zwei: Du hast unzählige Optionen.

Lass mich als Beispiel einen typischen Online-Händler anführen. Denn Online-Handel ist ein typisches Geschäftsmodell unserer Zeit, das zwar praktisch ist, jedoch nicht in dem Ruf steht, besonders nachhaltig zu sein. Was kann ein Online-Handel daher tun?

Der Schwab Versand zum Beispiel hat Umweltbewusstsein zu einem festen Bestandteil seiner Firmenphilosophie gemacht. So achtet das Unternehmen darauf, dass Kataloge, Flyer usw. nach ökologischen Richtlinien hergestellt werden. Die verkauften Textilien stammen aus „sauberem“ Anbau, und die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung beinhalten faire Löhne, angemessene Arbeitszeiten und das Verbot von Kinderarbeit. 

Das sind keine weltbewegenden Dinge. Weder der Klimawandel noch das weltweite Ungleichgewicht werden dadurch gestoppt. Aber es sind kleine Schritte, die nicht viel kosten, aber sowohl der Umwelt als auch deinem Image helfen. 

Noch mehr einfach umzusetzende Ideen für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit

In gleicher Weise gibt es bei praktisch jedem Unternehmen Dinge, die angegangen werden können.

Hier einige Ideen:

  • Biete für deinen Versand eine umweltfreundliche Option an. Hermes beispielsweise will künftig besonders stark auf elektrisierte Auslieferungsfahrzeuge setzen.
  • Suche dir für deine Geschäftsräume, insbesondere wenn du viele Server/Computer hast, einen echten Ökostromanbieter, der zu 100 % auf regenerative Energien zurückgreift (vgl. https://utopia.de/bestenlisten/die-besten-oekostrom-anbieter)
  • Setze beim Neukauf von Elektrogeräten auf besonders energiesparende Modelle und achte darauf, nur „ausreichende“, nicht aber übertriebene Leistungen einzukaufen.
  • Unterstütze regelmäßig lokale Vereine, Kitas usw. mit einer kleinen Spende.
  • Prüfe, ob dein Unternehmen nach Umwelt- oder Nachhaltigkeitsrichtlinien zertifiziert werden kann.
  • Reduziere ganz allgemein deinen Papierverbrauch und setze, wo immer es möglich ist, umweltschonend hergestelltes Papier (Umweltzeichen Blauer Engel) ein.
  • Steigere mit deinem Unternehmen die Biodiversität durch Wald- und Tierpatenschaften, Installation von Nisthilfen usw. 
  • Führe Sammlungen für Flüchtlinge und andere Notleidende durch. Du hast Laufkundschaft? Stelle Spendendosen oder -kisten (für Sachspenden) auf.
  • Investiere in Klimaschutzprojekte. Dabei werden beispielsweise Wälder aufgeforstet, mit denen der CO2-Fußabdruck deines Unternehmens reduziert wird. 

Natürlich kann diese Liste nur der Anfang sein. Was du aber daraus mitnehmen solltest: Es gibt für wirklich jede denkbare Unternehmensform Möglichkeiten, sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen. Sie alle müssen nicht viel Geld kosten, hier gilt die Regel „Kleinvieh macht auch Mist“ wie kaum eine andere. 

Tue Gutes und rede darüber

Doch selbst die schönsten Maßnahmen deinerseits sind nur halb so viel wert, wenn du sie nicht kommunizierst. Wenn du künftig auf einen Ökostrom-Anbieter setzt, aber niemand davon erfährt, hilft das zwar deinem grünen Gewissen – deiner Marke nutzt es jedoch nichts. Deshalb: „Tue Gutes und rede darüber“.

Zeig deinen Kunden, dass du dir deiner Verantwortung der Umwelt gegenüber bewusst bist. Das bedeutet, dass du jede Maßnahme – sei sie auch noch so klein – transparent und sichtbar machen musst. 

Die absolute Basis ist ein Eintrag auf deiner Firmenhomepage. Und zwar nicht irgendwo versteckt, sondern gleich von der Startseite aus erreichbar. „Unsere Maßnahmen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ wäre eine gute Überschrift. Und jeder, der darauf klickt, entdeckt dahinter eine präzise Liste mit wirklich allem, was dein Unternehmen dafür aktuelltut oder bereits getan hat. 

Allerdings: Alles aus dieser Liste muss real sein, sonst begehst du den Kardinalfehler namens Greenwashing und erzielst das genaue Gegenteil deiner Bestrebungen! 

Kardinalfehler Greenwashing

Grafik: Greenwashing Beispiele und Merkmale


(Grafik von www.betrugstest.com – als PDF downloaden)

Kostenlose Werbung mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Immer wenn eine neue Maßnahme dazukommt, dann nimm sie nicht einfach nur klammheimlich in deine Liste auf, sondern mache richtig „Tamtam“ darum. Wenn du beispielsweise ein großes Sortiment aus vielen Produkten hast, fasse die, die umweltfreundlich und/oder nachhaltig hergestellt werden, in einer gesonderten Gruppe zusammen. Kommt etwas Neues hinzu, dann solltest du nicht zögern und das via Social Media gegenüber deinen Followern zu verbreiten. 

Ja, und wenn die Maßnahme groß genug ist, solltest du richtig ranklotzen, eine entsprechende Pressemeldung verfassen und die Sache – am besten natürlich schon vorher – an die lokale Presse durchstecken. Mal ein Beispiel: Du möchtest mit deinen Mitarbeitern an einem Samstag in der Umgebung deines Firmensitzes eine Müll-Sammelaktion auf die Beine stellen – ein sehr bewährtes Mittel, weil es Umweltschutz und lokales Engagement miteinander vereint. Dann solltest du mindestens zwei Wochen vorher dieses Event an die Zeitungen und etwaigen Fernseh- und Radiosender deiner Region melden. 

  • Durch eine Vorab-Meldung können weitere Helfer dazugewonnen werden. Und mehr ist bei einer solchen Aktion immer besser.
  • Du wirst einer breiten Schicht potenzieller Kunden und Investoren in deiner unmittelbaren Umgebung durch eine äußerst positive Meldung bekannt.
  • Du tust etwas wirklich „Handfestes“ für den Umweltschutz, auch wenn es vielleicht real betrachtet längst nicht so wirksam ist wie ein Klimaschutzprojekt.

Unterm Strich also: Kostenloses Werben mit einem guten Gewissen. Und Mutter Natur hat tatsächlich etwas davon. 

Die Welt verändern – Schritt für Schritt

Ich hoffe, dieser Artikel konnte dich inspirieren, selbst den einen oder anderen Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit zu gehen – und das auch zu kommunizieren! Denn damit stärkst du nicht nur deine Marke, sondern inspirierst wahrscheinlich sogar andere zu mehr guten Taten. 

Einen ersten Schritt kannst du gleich jetzt machen: Teile diesen Artikel! Denn viele kleine Schritte bringen mehr, als auf den großen Wurf zu warten.

Lass uns die Welt verändern!

Unterschrift Matthias Barth

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich lebe in dieser Welt. Sie ist mir wichtig. Da ist es doch eigentlich nur logisch, dass man die Umwelt schützt. Prima Sache, dass du hier die positiven Effekte des Marketings damit verbunden hast. Als Kunde kann ich klar sagen, dass es mir wert ist, eher zu kaufen und mehr auszugeben, wenn es mir ein grünes Gefühl mitliefert.

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