Wenn man sich einfach nur die Fakten anschaut, ist Apple ein Computerhersteller wie zahllose andere. Apple verfügt über dieselben Ressourcen wie Samsung oder Microsoft, hat genauso talentierte Mitarbeiter, bedient den gleichen Markt und hat ähnliche Produkte. Was ist Apples Erfolgsgeheimnis, dass es so aus der Masse heraussticht?
Kein Hersteller gilt als so innovativ.
Kein Unternehmen erregt derart viel Aufsehen mit jedem kleinen Produktupdate.
Keine Firma umgibt ein solcher Mythos.
Wie schafft Apple das nur?
Was ist Apples Erfolgsgeheimnis?
Ich muss zugeben, ich war lange skeptisch, was den Hype um Apple angeht. Als Jugendlicher habe ich selbst Computer zusammengeschraubt und konnte mit den aus meiner Sicht überteuerten und nicht aufrüstbaren Apple-Computern wenig anfangen. Außerdem liefen keine Spiele darauf – damals noch ein No-Go für mich.
Heute arbeite ich nur noch mit Apple. Wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, schätzt man es auf einmal sehr, dass die Systeme zuverlässig, elegant und clever designed sind. Insofern ist Apple doch nicht ganz wie jeder andere Hersteller – denn in puncto Design fallen Apples Produkte schon immer auf.
Doch das Design ist nicht noch lange nicht das Erfolgsgeheimnis der Marke.
Auch Samsung baut schicke Handys. Microsoft hat tolle Tablets im Angebot. Und auch die Laptops von Sony machen wirklich was her. Dennoch ist es jedes Mal ein Blickfang, wenn irgendwo irgendjemand ein Gerät mit einem angebissenen Apfel drauf aus der Tasche zieht.
Apples Erfolgsgeheimnis sind daher nicht die Produkte allein. Es muss tiefer liegen.
Warum ist Apple so innovativ?
Bei den oben genannten Beispielen muss man neidlos anerkennen, dass Apple für den Erfolg dieser Geräte verantwortlich ist.
Vor dem iPhone gab es keine Smartphones. Vor dem iPad hat sich niemand für einen Computer mit Touchscreen interessiert. Und bevor Steve Job das Mac Book Air aus einem Briefumschlag gezogen hat, wollte niemand ein ultraflaches Notebook.
Auch der iPod ist ein typisches Beispiel. Tragbare MP3-Player mit Festplatte gab es schon vorher. Unter anderem hatten sich Compaq, Creative und Dell daran versucht. Sony wäre prädestiniert dafür gewesen, den Walkman in moderner Form wieder aufleben zu lassen, hat die Gelegenheit aber verschlafen. Durchschlagenden Erfolg hatte nur Apple. Und damit wieder einmal eine neue Geräteklasse etabliert.
Kritiker sagen zurecht, dass Apples Innovationen meist auf Entwicklungen anderer Hersteller zurückgehen. Ich finde diese Kritik kleinlich:
Es liegt in der Natur des Menschen, Ideen und Entdeckungen von anderen aufzugreifen, weiterzuentwickeln und auf neue Bereiche anzuwenden. So funktioniert Konkurrenz nun mal. Und so funktioniert auch Fortschritt.
Zudem ist es eine beachtliche Leistung, dass es Apple regelmäßig gelingt, aus einer guten Idee ein faszinierendes Produkt zu zaubern, das die Menschen inspiriert. Wenn andere zuvor schon mit derselben Idee gescheitert sind, ist das nur ein Grund mehr zu fragen:
Wie schafft Apple das nur?
Die Innovationskraft der Marke trägt mit Sicherheit viel zum Mythos Apple bei. Wenn aber andere namhafte Hersteller mit vergleichbaren Ressourcen früher dran waren und mit ihren Entwicklungen gescheitert sind, muss Apple noch ein anderes Erfolgsgeheimnis haben.
Wie schafft es Apple, die Menschen zu inspirieren?
Apple ist nicht einfach nur ein Unternehmen. Apple ist Kult. Seit ihren Anfängen sind Apple-Produkte nicht einfach nur Computer, sondern Ausdruck einer Philosophie. Wer ein Apple-Gerät sein eigen nennt, der möchte zeigen, wie kreativ, geschmackvoll und hip er ist. Kein Wunder, dass Apple gerade bei Kreativen so beliebt ist.
Woher kommt der Marken-Kult um Apple?
Natürlich machen die eleganten, benutzerfreundlichen Produkte ihren Reiz aus. Auch die Anzahl erfolgreicher Neuentwicklungen alle paar Jahre ist beeindruckend. Mit Steve Jobs hatte Apple zudem einen genialen Anführer, dem das Beste nie genug war und der wusste, wie er sein Publikum fasziniert.
Doch ein entscheidender Teil von Apples Erfolgsgeheimnis liegt in der Kommunikation.
Apple kommuniziert anders
Wenn ein gewöhnlicher Hersteller ein Produkt vermarktet, klingt das so:
Das ist unser neues Smartphone. Es ist großartig designed, benutzerfreundlich und hat fantastische neue Funktionen. Es kann sogar Kaffee kochen. Möchtest du es ausprobieren?
Eher nicht. Kaffee kochen? Wozu brauche ich das? Das klingt mir zu abenteuerlich. Dennoch argumentieren die meisten Unternehmen in ihrer Werbung genau so. Samsung liefert zur Zeit mal wieder ein wunderbares Beispiel und hat die ganze Stadt mit einer vollkommen uninspirierten Werbung plakatiert:
Der Screenshot stammt von der Samsung Website. Bis vor kurzem hingen noch die Plakate mit dem Slogan „Alles von A bis Z“. Wen interessiert das? Jedes aktuelle Smartphone, egal welchen Herstellers, kann im Grunde alles. Damit fällt Samsung garantiert nicht auf.
Wenn Apple hingegen ein neues Produkt vorstellt, klingt das so:
Wir glauben, bei allem was wir tun, den Status quo in Frage zu stellen. Deshalb kreieren wir Produkte, die großartig designed und benutzerfreundlich sind sowie fantastische Möglichkeiten bieten. Unser neuestes Smartphone kann sogar Kaffee kochen. Möchtest du es ausprobieren?
Das klingt vollkommen anders. Apple listet nicht einfach nur Features auf, sondern formuliert den Anspruch, der sie antreibt. Es gibt einen Grund, warum Apple das neue Smartphone genau mit diesen Features ausgestattet hat. Apples Erfolgsgeheimnis liegt im Glauben, teil etwas Größerem zu sein. Die Botschaft ist: Wenn du genauso tickst wie wir, dann haben wir genau das richtige Smartphone für dich …
Die Kunden kaufen nicht, was du tust.
Sie kaufen, warum du es tust.
Alle Unternehmen wissen, was ihr Produkt ist. Die meisten wissen auch, wie es ihren Kunden einen Nutzen bringt. Doch die wenigsten Unternehmen stellen sich die Frage, warum sie das Produkt überhaupt herstellen.
Warum stehst du jeden Morgen früh auf, um an deinem Unternehmen zu arbeiten?
Und warum sollten sich deine Kunden dafür interessieren?
Das Was ist eine rein rationale Frage. Das Wie hat schon das Potential, Gefühle auszulösen. Aber erst das Warum schafft Identifikation auf einer tiefen, emotionalen Ebene zwischen Käufer und Verkäufer. Die Kunden möchten wissen, wofür du stehst. Was dein Antrieb ist. Wie du die Welt verändern willst.
Kaufentscheidungen sind nicht rational. Sie werden zum überwältigen Teil unterbewusst vom limbischen System bestimmt. Das ist dieser uralte Teil unseres Gehirns, der noch keine Sprache versteht und dich rein emotional und instinktiv zum Handeln bringt. Diesen Teil des Gehirns musst du erreichen, nicht den neumodischen Neocortex mit seinen herausragenden kognitiven Fähigkeiten. (Siehe: Kaufentscheidungen: Emotion schlägt Reflexion)
Das Warum ist die Basis für Identifikation
Indem du deinen Kunden deine Motivation nahebringst – was dich antreibt und woran du glaubst – können sie sich mit dir und deinem Unternehmen identifizieren. Sie sehen dann nicht nur dein Produkt, sondern erkennen sich selbst in ihm wider.
Unsere Handlungen sind Ausdruck unserer Persönlichkeit.
Das ist nicht meine Erkenntnis. Das sind die Worte von Autor und Führungskräfte-Coach Simon Sinek. Seinen 18-minütigen Vortrag „Wie große Führungspersönlichkeiten zum Handeln inspirieren“ solltest du dir unbedingt ansehen.
Steve Jobs hat intuitiv verstanden, dass er die Menschen mit einem starken Glauben inspirieren kann. Auch andere inspirierende Persönlichkeiten wie Elon Musk, Barack Obama oder Martin Luther King nutz(t)en dieses Erfolgsgeheimnis. Es sind Menschen, die nicht einfach nur reich oder berühmt werden wollten, sondern für einen Traum leben und arbeiten. Ein Glaube, für den sie eintreten und mit dem sie die Welt verändern wollen. Und verändert haben.
Träume machen angreifbar
Solche Ideale sind selten geworden. Ich glaube nicht, dass unserer Gesellschaft die Träume und Visionen verloren gegangen sind. Ich glaube, wir schämen uns ein bisschen dafür. In den USA sind die Menschen aufgeschlossener für Visionen – dort träumen sie sogar gemeinsam den großen amerikanischen Traum. Hier in Deutschland bekommt man stattdessen die Empfehlung „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“.
Das Inspirierendste, was ein deutscher Politiker in den letzten Jahren gesagt hat, war Angela Merkels „Wir schaffen das!“. Es war ein Hauch von “Yes, we can!” Seitdem sind leider die Kleingeister und Angstmacher so laut geworden, dass man die progressiven Kräfte im Land kaum noch hört.
Es erfordert Mut, sich zu einem großen Traum zu bekennen. Es macht dich angreifbar durch Zyniker, Skeptiker und Horst Seehofer. Doch darin liegt die Kraft überlebensgroßer Persönlichkeiten und Marken. Denn für jeden, der dich belächelt, erreichst du zwei andere, die deinen Traum teilen und lieben, was du tust.
Und dafür sogar vor dem Apple Store übernachten, um als Erste das neue iPhone mit verbesserter Kamera und schnellerem Prozessor in den Händen zu halten.
Nicht, weil das neue iPhone so viel besser ist als das alte. Sondern, weil sie damit zum Ausdruck bringen, wer sie sind. Seht her, wir sind die Ersten! Wir sind die größten Fans. Uns verbindet eine gemeinsame Faszination!
Das ist Apples Erfolgsgeheimnis
Auch du kannst es dir zu eigen machen! Die Wenigsten werden aus rein finanziellen Gründen selbständig oder Unternehmer. Sie haben ein Ideal, für das sie eintreten und das sie antreibt.
Ihr einziger Fehler ist: Sie sprechen zu wenig darüber.
Das beste Verkaufsargument für dein Produkt sind nicht die Features. Es sind nicht seine Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Es ist dein Traum.
Mit deinem Traum ziehst du die Kunden an, die dein Produkt nutzen, weil sie an deine Sache glauben. Du ziehst damit auch die Mitarbeiter an, die nicht einfach nur für Geld arbeiten wollen. Sondern die ihren Schweiß und ihre ganze Energie aufbringen, um deine Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Nicht weil sie es für dich tun. Sie machen es für sich selbst.
Weil es auch ihr Traum ist.
Ich unterschreibe nicht ohne Grund jeden Artikel mit “Lass uns die Welt verändern!” Ich sage das, weil ich daran glaube. Und weil ich glaube, dass dieser Traum auch dich erfolgreicher macht und dir hilft, andere zu inspirieren.
Wenn du mehr erfahren willst, lade dir meinen Bierdeckel Businessplan herunter. Und bring auf den Punkt, was dein Business besonders macht:
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Lass uns die Welt verändern!
22 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das ist ein wirklich schöner und inspirierender Text, den ich in einem Atemzug gelesen habe.
Das freut mich, danke!
Hallo Matthias,
danke für den hervorragenden, amüsant zu lesenden und inspirierenden Text! Und Du hast recht: it works – ich habe tatsächlich vor längerem Deinen Newsletter abonniert, weil auch ich darauf stolz sein möchte, die Welt innerhalb meiner Möglichkeiten wenigstens ein bißchen zu verändern.
Und ich freue mich immer von Dir zu lesen.
Mach weiter so!
Sandra
Danke dir! Ich freue mich, dass du dabei bist und hoffe, du findest noch viel Inspiration bei mir! 😉
Liebe Grüße,
Matthias
Hi Matthias,
dein ‚iPhone S6‘ soll sicherlich ein ‚iPhone 6s‘ sein 🙂
Ich finde vor allem den zweiten Teil deines Artikels gut und inspirierend. 2012 wäre ich auch mit der
Lobeshymne an Apple voll auf deiner Seite gewesen, aber seit der Übernahme von Tim Cook habe ich meinen inneren Fanboy leider langsam verloren.
Siri hat es beispielsweise letzte Woche nicht geschafft mich zur Hausnummer „3a“ zu navigieren sondern „Fand in der Gegend keine Alkoholsucht Kliniken“. Wenn ich Siri mit „Hey Siri“ am Ladegerät verwenden möchte, habe ich selbst nach 10 Versuchen (von normal Sprechen bis durch die Wohnung brüllen) nur eine 49%ige Chance, dass es funktioniert. Und mein MacBook Pro von 2011 hat das Update auf El Capitain nur mit einem Bluescreen überlebt (Laut Forum kam das vor, da ich Musiksoftware von Apple installiert hatte).
Meines Erachtens hat bzw. hätte (oder vielleicht nur noch hatte) Siri ein riesiges Potential und das mit dem Update darf einfach nicht passieren. Ich verstehe nicht, ob es Zufall ist, dass Apple unter der Leitung von Tim Cook nicht mehr sorgfältig und an Innovationen arbeitet oder ob das auch mit Steve Jobs so gelaufen wäre, aber hätte ich den Artikel geschrieben, würde der Artikel nicht „Was ist Apples Erfolgsgeheimnis“ sondern „Was war Apples Erfolgsgeheimnis“ lauten.
Natürlich ist Apple so erfolgreich wie nie, aber in wie hohen Anteilen das der Schwarmdummheit, Gewohnheiten oder Statussymbolen zuzuschreiben ist, kann man meines Erachtens nicht genau sagen.
Gruß Robin
Hallo Robin,
diese Probleme kommen mir irgendwie bekannt vor. Die Versuche, Siri im Auto zu benutzen, habe ich mittlerweile aufgegeben. Immerhin als Stoppuhr zum Eier kochen hat sie (?) sich bewährt. Und ein eingefrorenes iPad hatte ich auch schon mal. Apple ist halt doch nur ein Computer-Hersteller … 😉
Auch im erfolgreichsten Unternehmen läuft halt auch vieles schief. Entscheidend ist, wie das Unternehmen damit umgeht. Das iPad war zum Beispiel an einem halben Tag ausgetauscht und dank Backup vollständig wieder hergestellt. Das fand ich bemerkenswert. Und die Bluescreens lassen sich bei Apple im Gegensatz zu manchen anderen Betriebssystemen immerhin zählen. Doch Apple-Fans sind die anspruchsvollste Zielgruppe der Welt. „Oh, wie enttäuschend, es gibt nur eine neue Watch. Kein atemberaubendes One-More-Thing. Mit Apple geht es eindeutig bergab …“
Da ist Apple ein wenig Opfer des eigenen Hypes. Dennoch glaube ich, dass die Erfolgsgeschichte noch lange nicht vorbei ist. Was du so abwertend als Schwarmdummheit bezeichnest, ist nicht anderes als die Anziehung einer starken Marke. Der Verlust von Steve Jobs hat das Unternehmen sicher schwer getroffen. Aber der Mythos ist ungebrochen.
Viele Grüße, Matthias
Hi Matthias,
sehr schmunzeln musste ich über diesen Satz:
>> Es erfordert Mut, sich zu einem großen Traum zu bekennen. Es macht dich angreifbar durch Zyniker, Skeptiker und Horst Seehofer. << 🙂
Ich glaube tatsächlich, dass o.g. Person auch einen Traum und eine Vision hat und auch für viele Menschen (emotional) "inspirierend" wirkt. Leider ist die Botschaft (zumindest in meinen Augen) eher "destruktiv", aber nicht weniger wirkungsvoll. So könnte der Artikel auch heißen: Horst Seehofers Erfolgsgeheimnis! 🙂
Viele Grüße,
peter
Herrje, so habe ich es noch nicht betrachtet.
Aber da muss ich dir widersprechen. Seehofers Erfolgsgeheimnis lautet eher simple Schein-Lösungen für komplexe Probleme. Die Wähler sind bereits verunsichert, er versucht nur daraus Kapital zu schlagen. Es ist ja nicht Seehofer, der die Menschen verängstigt. Dann wäre er wirklich ein Advocatus Diaboli. So viel Schlechtigkeit traue ich ihm dann doch nicht zu …
Liebe Grüße, Matthias
Toller Artikel – danke!!! Allerdings, wenn du mich fragst, ist die Frage nach dem „Why“ im legendären TED-Vortrag von Simon Sinek falsch übersetzt oder trifft nur teilweise den entscheidenden Aspekt: Die Frage nach dem „Warum“ ist vergangenheitsbezogen und kausallastig. Sicher besser als die übliche Flucht in Produkt-„Features“, in der vagen Hoffnung, der Kunde möge schon selbst den herausragenden Nutzen, Wert und Sinn erkennen. Aber ich halte die Frage nach dem „Wozu“ für entscheidender => diese ist zukunfts- und sinnbezogen!!!
Dennoch ein wirklich lesenswerter Artikel, nicht nur weil meine Frau seit kurzem ein iPhone hat…
LG
Heiko
Hallo Heiko,
das ist eine interessante Betrachtungsweise. So habe ich es noch nicht gesehen. Ich glaube aber nicht, dass das „Wozu“ die eindeutigere Formulierung ist. Bei der Frage nach dem „Wozu“ würde ich zuerst an den praktischen Nutzen denken, nicht an die Motivation und die Vision dahinter.
Das „Warum“ kann hingegen seine Ursache in der Vergangenheit haben oder auf ein höheres Ziel in der Zukunft hindeuten. Beides ist wichtig, um einem Produkt mit Emotionen, Persönlichkeit und Wertigkeit zu verleihen.
Liebe Grüße,
Matthias
mitlerweile weiß es wohl jeder: die overnighter vorm apple store
sind bezahlte Studenten …
Auch eine Theorie …
Großartiger Artikel.
Und für mich persönlich eine wundervolle Erinnerung ans Wesentliche im Marketing:
Mein Ideal, meinen Traum, meine Vision zu kommunizieren.
Danke!
Danke für das tolle Feedback!
Sehr lesenswerter Artikel mit zahlreichen Anregungen für Unternehmen in einer Welt, wo Produkte sich immer mehr ähneln. Darin sehe ich die größte Herausforderungen für Unternehmen in unserer heutigen Zeit. Je früher die verantwortlichen Menschen in den Unternehmen ihre potenziellen Kunden und Stammkunden verstehen, desto früher stellt sich der Erfolg ein.
Beste Grüße. Ralph
Hey Matthias,
super Artikel, wirklich sehr lebendig und veranschaulicht dargelegt!
Ich schreibe gerade an meiner Bachelorarbeit. Welche Quellen hast Du für Deinen Artikel benutzt und in welchem Jahr hast Du diesen verfasst?
Hoffe, Du kannst mir weiterhelfen 🙂
Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße,
Alla
Hallo Alla,
danke dir! Der Artikel ist vom 18. Februar 2016. Wichtigste Quelle ist Simon Sineks „Start with why“. Das Buch ist sehr empfehlenswert. In Kurzform findest du die Kernaussage auch hier im Video: https://www.ted.com/talks/simon_sinek_how_great_leaders_inspire_action?language=de
Gut vom Original übersetzt.
Ich finde es widerum teuflisch clever, wie Apple so vielen Menschen erfolgreich verkauft, dass es ihre Produkte must haves sind, obwohl sie es nüchtern betrachtet nicht sind. Da werden große Ideale und Mystik um alles, was mit Apple zu tun hat, umwoben (neoreligiös), dass sich Jobs bestimmt heute noch im Grab ins Fäustchen lacht, dass man so genial mit Kunden Geld verdienen kann. Und nüchtern betrachtet sind die Produkte weniger leistungsfähig und innovativ, als die der Konkurrenz. Das wird mit Top Service, einfacher Bedienung, Minimalismus in Vielfalt und allgemein „feel good“ ersetzt, was das Unternehmen aber wenig kostet. Deshalb kann man es machen. Weil viele zu faul sind ihr limbisches System zu hinterfragen und mal wirklich festzustellen, dass Kosten/Nutzen bei Apple in einer Schieflage sind. Es ist einfach bequem das Abwägen und Nachdenken an jemanden Mächtigen abzugeben, der dir das Gefühl vermittelt, dass er sich um dich kümmert. Sieht man ja auch bei Trump und Co. Aber wenn wir aufhören eigenständig zu denken und alles auf Gefühle setzen vergessen wir den Gedanken der Aufklärung, wo wir selber die Verantwortung und Freihet haben, die Welt besser, menschlicher zu machen. Vielfältiger! So, wie sie nun mal ist. Apple versucht absolute Wahrheiten zu verkaufen. Entweder wir oder die anderen. Design ist das Beste. Einfache Bedienung ist das Beste! Visionen sind das Beste! Überlass uns das – das ist das Beste! Sowas macht misstrauisch.
Mich macht das nicht misstrauisch. Man muss nicht hinter allem das Böse vermuten. Ich versuche so positiv wie möglich über die Erde zu wandeln.
Und by the way: Die Ideale von Innovation, Leidenschaft, Traum und Weltveränderung nutzt die Konkurrenz nicht in dem Ausmaß, wie Apple, um listig und künstlich Produkte dort aufzuwerten wo es keinen tatsächlichen Wert gibt.
Erinnert mich an alte Briefmarken: Selbst im guten Zustand und mit Fehlfarben sind sie faktisch nichts wert. Aus antiquarischer und ideeler Sicht hingegen schon.
Und es erinnert mich an das postfaktische Zeitalter in das wir reingerutscht sind. In dem die gefühlte Wahrheit mehr zählt als die objektive, nachprüfbare Wahrheit.
Wirklich ganz toller Text. Die ausführliche Version findet sich im Buch »Frag immer erst Warum« von Simon Sinek.