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Mach dein Marketing magnetisch – Inbound Marketing für Startups und smarte Unternehmer

Kunden magnetisch anziehen? Das ist das große Versprechen von Inbound Marketing. Da der Einstieg auch sehr kostengünstig möglich ist, sind Bloggen und Inbound Marketing gerade für Startups und kleine Unternehmen eine ideale Marketing-Strategie. Doch wie fängt man damit an? Was ist zu beachten? Und wie kann ich damit Kunden gewinnen?

Diese Fragen beantwortet heute Vladislav Melnik im Interview. Mit dem Affenblog hat er Deutschlands größten Blog über das Bloggen und Inbound Marketing aufgebaut. Und ich durfte ihn 40 Minuten lang darüber ausquetschen. Viel Spaß mit dem Interview!

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Fragen und Anregungen beantworten wir natürlich gern! Schreib einfach einen Kommentar.

Alle Links aus dem Interview:

Mehr über Vladislav Melnik:

Chimpify Marketingplattform – Die All-Inclusive-Lösung für Inbound Marketing

Tipp: Wenn du deine Website in Chimpify nicht selbst erstellen möchtest, hilft dir Inboundly weiter.
Die #1 Web-Agentur spezialisiert auf Chimpify.

Weitere Links aus dem Interview:

Quicksprout – Blog von Neil Patel über Content Marketing und Seitenwachstum (englisch)
Copyblogger – Content Marketing Mastery mit Brian Clark (englisch)
PR-Doktor – Der Blog von Kerstin Hoffmann (Zu ihrem Buch Prinzip Kostenlos)

Klarheit für dein Business:

Der Bierdeckel Businessplan – für Selbständige, die selbst und nicht ständig arbeiten wollen

Das komplette Interview für Lesefüchse:

Matthias: Einen wunderschönen guten Morgen zusammen! Ich freue mich heute einen besonderen Gast im Interview begrüßen zu dürfen: Vladislav Melnik. Gründer des Affenblogs und inzwischen eine Koryphäe für Bloggen und Inbound Marketing.

Vladi: Dankeschön!

Matthias: Vladi, du bist 2012 mit großen Ambitionen und viel Optimismus gestartet. Und hast es innerhalb weniger Jahre geschafft, Deutschlands größten Blog über Bloggen und Inbound Marketing  aufzubauen. Respekt! Schön dass du da bist!

Vladi: Ja, hi, grüße dich. Schön, dass ich da sein darf.

Matthias: Ja, es ist mir eine Ehre. Ich finde es Klasse! Und ja, ich habe eben schon gesagt, du hast den Affenblog gestartet. Hast irgendwo als Designer klein angefangen mit allen möglichen Projekten – und hier die Selbstständigkeit ausprobiert – magst du kurz dich vorstellen, was du eigentlich so machst und drauf hast?

Vladi: Ja, gerne doch. Also, ich bin Vladislav Melnik, 26 Jahre jung, sitze in Bremerhaven direkt an der Nordseeküste hier. Momentan bin ich der Gründer des Affenblogs und mittlerweile auch noch Co-Founder von Chimp. Ich glaube, darauf wollen nachher nochmal ein bisschen zu sprechen kommen?

Matthias: Da werden wir nachher noch darauf kommen aber nicht gleich zu weit ausholen. fangen wir doch erstmal beim Affenblog an! Ich habe den vor zwei Jahren entdeckt und mir gedacht: „geile Inhalte – aber wieso Affenblog?“

Vladi: Das ist eine gute Frage – werde ich häufig gefragt. Ursprünglich war das schlicht und einfach so:

Ich bin ganz großer Fan von Virgin und Richard Branson. Und da dachte ich, so eine verrückte Marke möchte ich auch aufbauen. Ich meine, Virgin, Jungfrau, das ist auch im Englischsprachigen ein bisschen sehr außergewöhnlich. Und ich dachte: sowas brauche ich! Und deswegen habe ich gebrainstormt und bin dann irgendwann bei Tiernamen hängen geblieben.

Da dachte ich, die Richtung ist schon nicht verkehrt. Ich habe ich weiter gebrainstormt:  Wolf, Hase, … und irgendwann bin ich bei Affe stehen geblieben. Da hat es Klick gemacht! Da dachte ich, das ist genau richtig. Affen haben sowas unbändiges, kreatives. Auch was sympathisches und nehmen sich selbst auch nicht zu ernst. Das ist gut. Und ich dachte, darauf kann man eine schöne Marke aufbauen. Es ist auch eine schöne Metapher. In der chinesischen Astrologie stehtder Affe für einen fündigen Problemlöser, für einen Kreativen – im Endeffekt für einen Künstler. Ich sehe mich auch am Ende des Tages als Künstler und deswegen passt das super gut.

Matthias: Also steckt da richtig Philosophie dahinter.

Vladi: Ja, da steckt ein bisschen was dahinter. Das schöne ist auch: Das Chimp Logo – also dieser Affe – ist auch ein schöner Türöffner, weil er so sympathisch ist. Da steckt also sehr viel dahinter.

Matthias: Ja, das stimmt, der Affe fällt auf und ist wirklich witzig. Das hast du auch von Anfang an durchgezogen durch alle Projekte und alles, was du machst. Es gibt immer diese Verbindung. Damit hast eine schöne Marke aufgesetzt. Doch wie bist du dazu gekommen zu bloggen und zu sagen: das ist das Marketing der Zukunft?

Das Marketing der Zukunft: Inbound Marketing

Vladi: Ich war selbstständiger Screen-Designer. Ich sage häufig der Einfachheit halber, ich war Webdesigner, aber eigentlich war ich Screen-Designer. Das heißt, ich habe den lieben langen Tag bunte Bilder gemalt – in Photoshop natürlich. Das war alles schön und gut. Doch dann brauchte meine kleine Agentur einfach noch mehr Kunden, um weiter zu wachsen. Und ich habe das gemacht, was mir als erstes in den Sinn kam, damals mit 21. Ich habe Kaltakquise gemacht. Und Kaltakquise ist halt wirklich … hast du schon mal Kaltakquise gemacht?

Matthias: Oh ja, komm mir nicht damit. Das habe ich schon mal zwei Jahre versucht. Es war furchtbar!

Vladi: Ja, so ist es auch. Ich finde, Kaltakquise ist so: Wenn du anrufst, fühlt es sich für dich komisch an. Der, der angerufen wird, fühlt sich auch komisch. Und es war immer so ein schlechtes Gefühl. Es war auch nicht effektiv. Ich habe gar nichts abgeschlossen, so gut wie nichts. Und deswegen habe ich gedacht, es muss irgendwas besseres geben. Das kann nicht die ideale Marketing- und Vertriebslösung sein, wenn es sich so schlecht anfühlt.

Matthias: Ich bin sicher, es gibt Leute, die machen damit super Profite und können das richtig toll. Aber dazu muss man ein richtiger Verkäufer sein, der das durchdrückt und sich nicht davon abbringen lässt, wenn der zehnte Call wieder abgebrochen ist und wieder ein Flop war. Beim Elften klappt es vielleicht – aber es ist nicht schön.

Vladi: Nein, das stimmt. Ich will auch nicht sagen, dass Kaltakquise oder Vertrieb schlecht ist. Inbound Marketing plus Vertrieb ist eine gute Kombi. Aber um den Fuß in die Tür zu kriegen, ist halt Kaltakquise so … ein bisschen nervig. Ich wollte niemand sein, der nervt!

Und deswegen habe ich nach anderen Marketing Methoden gesucht und dazu wirklich einfach gegoogelt: „win customers online“, „Kunden gewinnen online“. So bin ich ziemlich schnell auf das Thema Bloggen und Content Marketing gekommen. Ich habe mir gedacht: „Hey, das ist irgendwie eine feine Sache!“ und habe mich richtig eingelesen.

Vor allem, Quicksprout von Neil Patel und Copyblogger von Brian Clark haben mit damals inspiriert und in eine gute Richtung gebracht. Am deutschsprachigen Markt habe damals einfach eine Lücke gesehen. Das Thema Bloggen und Content Marketing war 2012 noch nicht so weit wie es heute ist sondern noch in den Kinderschuhen. Da dachte ich, das ist eine schöne Lücke und das mache ich jetzt einfach! Es war schon ein bisschen risikoreich, denn ich habe meine Design-Geschichte komplett an den Nagel gehängt und den Affenblag gemacht. Nur noch das. Und das musste jetzt funktionieren. Und dann nach einer Weile hat es auch funktioniert.

Matthias: Wie lange hat es bei dir gedauert, bis es von den kleinen Anfängen wirklich durch die Decke gegangen ist und du davon leben konntest?

Vladi: Ich glaube so 12 Monate ungefähr. Der Anfang ist immer schwer, bei allem was man tut.

Matthias: Auch gerade, wenn du über Bloggen redest und Content Marketing. Das ist wie  eine Dampfmaschine. Bis die mal Fahrt aufnimmt … das dauert

Vladi: Ja, genau! Und das schlimme war, als ich angefangen habe, kannte ich niemanden! Ich war ein nobody. Und kannte auch selbst nicht so viel. Das heißt, das Wissen habe ich mir quasi on-the-fly angeeignet. Das war nicht einfach. Aber jetzt bin ich zum Glück durch.

Matthias: Ja, du, ich erinnere mich noch gut, als ich vor zwei Jahren angefangen habe, ging es mir genauso. Ich kannte auch niemanden. Dann habe ich deinen Blog entdeckt und mir gedacht: „Wahnsinn, coole Sachen, die der macht! Und der hat selbst einen Design-Hintergrund. Das ist fast schon ein Seelenverwandter.“

Vladi: Ja, cool.

Matthias: Ich erinnere mich noch an meine ersten Artikel. Ich habe dir zweimal einen Link geschickt und gefragt: Wie findest du das? kannst du das mal teilen? Ist das cool? Und du hast zurück geschrieben: „Naja, ist nett, aber ist nicht relevant.“

Vladi: Ja, ja … da muss man echt immer aufpassen. Wir bekommen so viele Angebote zum Dann ist immer ein wichtiger Faktor: Relevanz. Du musst immer Content erstellen und teilen, der eine hohe Relevanz hat. Da bin ich vielleicht ein bisschen zu penibel. Aber ich glaube langfristig ist das der richtige Weg.

Bloggen – Content Marketing – Inbound Marketing: Was ist was?

Matthias: Aber jetzt sind wir schon einen Punkt zu weit. Lass uns mal von Grund auf anfangen. Es gibt da dieses Buzzword Bingo: Es gibt Bloggen – das Wort kennt jeder. Dann gibt es Content Marketing – das war vor ein paar Jahren ein Buzzword war. Alle haben gesagt, das MUSST du machen. Inzwischen sprichst du von Inbound Marketing. Wo würdest du da die Grenzen ziehen? Was ist was?

Vladi: Schauen wir uns erstmal Bloggen und Content Marketing an. Die haben sehr viel gemeinsam. Professionelles Bloggen hat sehr viel mit Content Marketing zu tun. Das ist grob gesagt das gleiche. Bloggen ist ein Bestandteil vom Content Marketing. Beim professionellen bloggen erstellst du hochwertige Inhalte, um Kunden anzuziehen. Beim Content Marketing machst du es genauso. Doch Content Marketing ist ein größerer Begriff, weil du Content Marketing auch ohne einen Blog betreiben kannst.

Beim bloggen hast du einen Blog. Du erstellst Inhalte, in der Regel in Textform, und ziehst so die Leute an. Beim Content Marketing kannst du auch mit Webinaren arbeiten, Infografiken, Podcasts, eBooks, … Du kannst auch Content Marketing betreiben, ohne zu bloggen. Das geht auch. Wenn du zum Beispiel nur kostenlose eBooks auf deiner Seite veröffentlichst machst du auch Marketing mithilfe von Inhalt. Bloß ohne Blog, das funktioniert also auch. Am besten ist jedoch immer ein Blog als Zentrale.

Matthias: Und beim Inbound Marketing? Gibt es da für dich noch eine Abgrenzung?

Vladi: Die gibt es. Das ist auch recht spannend: Da streiten sich quasi die Begriff-Besitzer. Es gibt Leute, die sich auf den Begriff Content Marketing fokussiert haben. Die sagen, Inbound Marketing ist ein Teil von Content Marketing. Und es gibt Leute, die sich auf Inbound Marketing fokussieren und sagen, Content Marketing ist ein Teil von Inbound Marketing.

So wie ich das sehe ist Content Marketing ein Teil des Inbound Marketings. Inbound Marketing ist ein schöner Oberbegriff für dieses moderne Marketing. Inbound Marketing hat im Kern immer Content Marketing. Doch Inbound Marketing besteht auch aus Email-Marketing, Landing Pages, Social Media Marketing, Suchmaschinenoptimierung – das fließt alles noch schön unter Inbound Marketing hinein.

Matthias: Es geht aber generell einfach um das Prinzip, keine Werbung zu machen im Sinne von: „Das ist mein Produkt! Das ist so toll! Kauf das! Und im Zweifelsfall unterbreche ich dich damit noch irgendwo – egal ob du fernsiehst und deinen Spielfilm genießen willt. Oder du surfst im Internet und dann kommt – buff! – so ein Banner. Und du musst zehn Sekunden abwarten, bis du das Ding wieder weg kriegst. Das Prinzip von Inbound Marketing ist hingehen tollen Inhalt zu schaffen. Du vermittelst etwas von Wert und ziehst damit die Leute an.

Vladi: Genau. Inbound Marketing ist das Gegenteil von Outbound Marketing. Und beim Outbound Marketing geht es darum, wie du es so schön sagst, ich unterbreche die Leute in bei ihrem Workflow. Ich kaufe mir in der Regel auch die Aufmerksamkeit und verdiene sie mir nicht. Das ist ein großer Unterschied. Es ist trotzdem so, dass es ganz ohne Outbound Marketing nicht geht. Du musst im Marketing immer proaktiv sein, musst immer nach draußen gehen. Aber beim Inbound Marketing fokussierst du dich wirklich auf die Inhalte. Die Leute kommen freiwillig zu dir und schenken dir ihre Aufmerksamkeit. Outbound Marketing ist ein bisschen nervig, wenn wir ehrlich sind.

Matthias: Ja.

Vladi: Das stört halt einfach. Niemand möchte stören – egal ob gestört werden oder selber derjenige sein, der stört. Stören hat etwas negatives. Das ist nicht so schön, finde ich.

Matthias: Klar, das liegt aber auch in der Natur des Wortes.

Vladi: Ja, stimmt.

Warum Inbound Marketing bleiben wird

Matthias: Aber jetzt gibt natürlich ganz, ganz viele, die versuchen das und möchten einen Blog aufsetzen oder einen Podcast oder was auch immer. Die möchten Content generieren. Es gibt immer mehr, die es machen. Und sie konkurrieren um die Aufmerksamkeit der Leute. Es gibt kaum noch Nischen, wo nicht schon zwei, drei Player da sind. Hast du nicht den Eindruck, das nutzt sich mit der Zeit ab? Oder es gibt schon bereits Nischen, in denen es kaum mehr funktioniert?

Vladi: Ich glaube es gibt viele Branchen, in denen noch nicht viel los ist. Es gibt also auch unterbesetzte, oder untersättigte Branchen. Vor allem im deutschsprachigen Raum. Und selbst, wenn ich mir die globale Marketing Branche anschaue, finde ich nicht , dass man da von einem Content Schock sprechen kann. Ich finde, da ist viel Content, aber noch nicht zu viel.

Dieses Thema ist ein bisschen tiefgründiger, denn im Marketing werden wir wir tagtäglich mit super vielen Messages bombardiert. Und da haben Unternehmen es auch irgendwie geschafft, aus der Masse heraus zu stecken. Das Schlüsselwort ist hier Positionierung. Du musst einfach gucken, was ist mein Alleinstellungsmerkmal mit meinem Content und wie kann ich dort aus der Masse einfach herausstechen.

Das kann durch die Person sein, durch den Stil, durch das Medium, durch eine fachliche Tiefe, durch super lange Inhalte – es gibt tausend Wege und wird es immer geben. Auch wenn es mehr Content gibt. Und das ist auch Teil meiner Mission, für gutes Marketing bei kleinen Unternehmen im deutschsprachigen Raum zu sorgen. Natürlich führt das automatisch dazu, dass es immer mehr Content auf der Welt gibt. Was sehr schön ist für die potenziellen Kunden. Auf der anderen Seite kann es auch zu viel sein. Dann müssen die Unternehmen wieder aus der Masse herausstechen. So war es schon immer und so wird es immer sein! Egal, wie viel Content es gibt.

Wenn man es sich genau betrachtet, ist das Thema Content Schock im Prinzip nichts Neues. Es gibt tausend Magazine im Marketingbereich weltweit. Auch im deutschsprachigen Raum sind es tausende oder hunderte von Magazinen, Plattformen, Radio- und Fernsehsendungen. Content gab es schon immer genug. Zumindest in den letzten 100 Jahren.

Matthias: Das stimmt. Es wird halt jetzt immer mehr, weil er immer leichter zugänglich ist. Und jeder auch die Chance hat, mit relativ einfachen Mitteln seinen Content einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Das gab es vor 20 Jahren noch nicht.

Vladi: Genau. Es wird immer mehr, immer einfacher. Aber dann muss man einfach aus der Masse herausstechen und seinen Inhalt aktiver bewerben.

Matthias: Ja.

Vladi: Das schöne ist, man kann derzeit noch eine First Moover Position einnehmen. Es gibt wie gesagt noch viele Branchen im deutschsprachigen Raum die brach liegen. Da kann man noch viel holen.

Matthias: Ja, das stimmt. Die Amerikaner sind da schon eine ganze Ecke weiter.

Vladi: Oh, ja!

Matthias: Und die ganz, ganz großen Blogs kommen alle aus den USA, wo sie hunderttausende oder Millionen von Lesern haben. Hierzulande ist das unfassbar, was die für eine Reichweite generieren.

Vladi: Das muss man auch positiv sehen mit so vielen Blogs. Das heißt, wenn du eine Message hast, wenn du ein Produkt hast, wenn du Content hast und bewerben möchtest, sind viele Blogs auch gut, in denen du Gastbeiträge schreiben kannst.

Momentan mache ich unseren neuen Chimp Blog bekannt. In der deutschsprachigen StartUp Szene gibt es nicht so viele große Blogs. Es gibt viele Magazine, aber nicht die klassischen Blogs, wo du / wo der Leser noch eine starke Beziehung zum Blogger oder zum Blog Team hat. Das ist echt schade und macht das das Ganze schwerer. Im englischsprachigen Raum machst du eine Road Show bei zehn, zwanzig Blogs und hast danach selbst tausende von Abonnenten. Danach geht der Spaß los. Das macht es viel einfacher etwas bekannt zu machen. Viele Blogs sind nicht nur negativ.

Matthias: Ja, das stimmt. Das ist dieses Konkurrenzdenken, das viele von uns im Kopf haben. Von klein auf, schon in der Schule, lernst du, dass ein Konkurrent schlecht für dich ist. Aber gerade in deiner Branche, beziehungsweise in diesem Marketingkanal ist Konkurrenz gut, weil sie deine Reichweite vervielfältigen kann. Wenn du gute Beziehungen zu den anderen aufbaust.

Vladi: Genau. Das schöne ist, wenn sich die Positionierung nicht überschneidet, sondern etwas komplett anderes hat. Zum Beispiel wenn wir kleine Unternehmer ansprechen und du Mittelständler, dann haben wir thematisch sehr viel gemeinsam, aber die Zielgruppe ist komplett unterschiedlich. Und so können wir uns super ergänzen. Wir können unsere Inhalte teilen, gegenseitig Gastbeiträge schreiben. Da kann man super viel machen.

Matthias: Ja, klar.

Vladi: Ohne, dass es unternehmerisch irgendwie schadet.

Der perfekte Start

Matthias: Du schreibst ja ganz speziell für die kleineren Unternehmen, wahrscheinlich sind auch viele Einzelkämpfer dabei. Jetzt weiß ich es aus eigener Erfahrung, es ist sau viel Arbeit, so einen Blog zu betreiben. Du hast noch viel mehr Erfahrung. Wie ist es für die Leser, die du berätst, für die Kunden, mit denen du in Kontakt bist? Wie kommen die damit klar? Was würdest du empfehlen, damit man es mit einem guten Einsatz an Zeit und Energie so hinbekommt, dass es sich rechnet?

Vladi: Also generell ist Inbound Marketing ein langfristiges Spiel. Leider! Das ist echt der Nachteil. Es ist eine super schöne Marketingform – eine Marketingform der Zukunft, davon bin ich überzeugt – aber es ist langfristig. Das macht das Ganze ein bisschen träge. Man braucht Ausdauer und man muss auch daran glauben. Den Return kriegt man erst später so wirklich.

Man kann am Anfang schon gute Ergebnisse erzielen. Aber es ist nicht so, dass es unternehmerisch schon relevant ist oder ich es auf die Zukunft projizieren kann. Rein theoretisch funktioniert das alles ohne Geld-Investment. Theoretisch! Das ist auch das schöne da daran: Du musst nichts investieren, wenn du nicht möchtest. Warum auch immer. Wenn du alles bootstrappen willst.

Natürlich ist es mit einem Geld-Investment einfacher. Wenn du ein dreistelliges Budget im Monat für Social Adds hast, kannst du deinen Content zusätzlich in den sozialen Netzwerken pushen, vor allem am Start. Das ist wunderbar, um noch schneller Reichweite zu bekommen und ein Publikum aufzubauen. Vierstellig ist natürlich noch besser. Und bei fünfstellig geht der Spaß dann richtig los. Da kann man eine ordentlich große Reichweite erzeugen.

Und du musst es auch regelmäßig machen, musst regelmäßig Inhalte veröffentlichen, regelmäßig die Prozesse optimieren. Das dauert ein bisschen. Da braucht man schon etwa 15 Stunden minimum in der Woche, die man in investieren muss. Das ist wirklich ein Investment. Die ganze Geschichte macht sich langfristig bezahlt. Irgendwann hast du dann diesen Break Even Point, wo es dann super einfach wird. Und dann geht der Spaß richtig los. Wenn du dann noch höher skalierst, dann geht es dir gut. Dann ist alles schön.

Matthias: Ja, das stimmt. Das war auch bei mir ein langer Prozess. Und die ersten Monate habe ich gedacht: Toll, jetzt habe ich schon 30 Leser. Super! Immerhin ist jemand da und liest die Sachen, die ich schreibe. Aber es kumuliert sich. Und mit der Zeit steigert es sich und steigert es sich und steigert es sich. Und irgendwann dann merkst du, es kommt was zurück. Jetzt hat sich gelohnt, was ich rein gesteckt habe. Es zieht.

Vladi: Genau. Das ist so ungefähr ab 1000 Abonnenten. Das ist ein ganz grober Richtwert. Hängt auch davon ab, ob B2C, B2B. Aber ab 1000 Abonnenten hast du ein kleines Publikum. Davon sind viele aktiv, du bekommst die ersten guten Shares, die ersten Kommentare. 1000 Menschen, die helfen dir schon, deinen Content zu verbreiten. Dann wird es ein bisschen einfacher. Und ab 10.000 wird es dann noch viel einfacher. Und 100.000 knacken wir hoffentlich auch in den nächsten Jahren. Dann wird es super schön.

Matthias: Ja, und nach oben kein Limit.

Vladi: Genau.

Matthias: Das ist tolle ist, dass es wirklich ein langfristiges Investment ist, das immer mehr Rendite auszahlt.

Vladi: Genau.

Matthias: Wenn ich jetzt anfangen will und mich dafür interessiere: Was sind die ersten Schritte? Was würdest du empfehlen?

Vladi: Nochmal ganz kurz zu dem Rendite Thema. Lass mich das nochmal aufgreifen, weil es spannend ist. Das ist nämlich der größte Vorteil von Inbound Marketing. Beim Outbound Marketing nimmst du in der Regel Geld in die Hand und schaltest zum Beispiel Banner-Werbung. Bei der Kaltakquise ist deine Zeit verloren gegangen. Das heißt, in der Regel verpufft das Ganze.

Beim Inbound Marketing ist es ein langfristiges Investment, das Zinsen und Zinseszinsen bringt. Dein Content Archiv – vor allem, wenn du eine Evergreen Strategie verfolgst – ist zeitlos. Und dein Content Archiv wird immer größer. Das heißt, jeder Artikel und jeder Inhalt, den du drauf packst, wird in Social Media geteilt und in den Suchmaschinen gefunden. Du baust eine immer größere Reichweite dadurch auf – und einen immer schöneren Vermögenswert. Dein Content Archiv ist ein von Wert, den du mit der Zeit aufbaust. Und es verliert nicht an Wert, sondern der Wert steigt sogar. Wollte ich nur nochmal erwähnen. Das ist ganz schön und wichtig.

Matthias: Das stimmt. Aber nochmal zurück, wie fängt man eigentlich an?

Vladi: Im Grunde ganz einfach. Ich bin großer Fan von der Lean StartUp Methode. Einfach machen, damit etwas passiert. Das klingt so unprofessionell und so naiv, da steckt aber super viel dahinter. Ich würde einfach anfangen. Mit einem Blog zum Beispiel. Oder mit Inhalten, es kann ja auch ein eBook sein. Aber das einfachste ist in der Regel ein Blog.

Einen Blog aufzusetzen, drei bis fünf Basisinhalte erstellen, diese Inhalte promoten über Gastbeiträge und Paid Advertising in den sozialen Netzwerken – und dann mal gucken, was passiert. Mal gucken, wie das Feedback ist. Mal gucken, wie die Kennzahlen sind. Im Grunde einfach gucken, was passiert.

Das ist ein bisschen das Ding beim Inbound Marketing: Es funktioniert vielleicht für 90, 95 Prozent der Unternehmen. Also im Grunde für fast alle, aber nicht für alle. Der beste und einfachste Weg ist, einfach das Ganze auszuprobieren. Einfach mal machen. Zeit- und Geld- Investment sind auch nicht groß. Das kannst kurz machen, um zu gucken, wie es funktioniert. Und in der Regel sollte man da schon gutes Feedback bekommen, qualitativ wie quantitativ. Und danach weiß man: Okay, es lohnt sich, das noch weiter zu machen. Und in der Regel lohnt es sich.

Matthias: Also du meinst, auch mit drei Beiträgen kannst du schon anfangen, das Ding zu bewerben. Und man muss sich nicht dafür schämen, so wie ich es damals gemacht habe: „Oh, da ist noch so wenig Content.“ Ich habe glaube, erst als ich zehn Beiträge hatte, habe ich mich getraut, mal andere Blogger anzuschreiben und zu sagen: „Ich habe auch einen Blog. Es sind zehn Beiträge. Ich weiß du hast 100, aber …

Vladi: Dazu eine passende Story. Wir sind gerade dabei unseren neuen Chimp Blog zu bewerben. Der hat auch drei Inhalte. Drei gute Inhalte, finde ich, aber eben nur drei. Jetzt in der Promotionsphase, bewerbe ich nur den Blog und dementsprechend auch die Inhalte. Jetzt haben wir die ersten 500 Abonnenten geknackt. Wir machen jetzt noch weiter, bis wir die ersten 1000 Abonnenten knacken. Und erst dann mache ich weiter mit der regelmäßigen Veröffentlichung. Das ist auch noch ein cooler Tipp am Rande. Promotion ist ganz, ganz wichtig.

Matthias: Du hast jetzt tatsächlich beim Schreiben erstmal eine Pause eingelegt und sagst: „Jetzt will ich erstmal diese Hürde knacken und bewerbe die Inhalte, die ich habe. Bevor ich jede Woche ein, zwei Tage Arbeit rein stecke, neue Inhalte rein zu packen, die dann keiner liest.

Vladi: Genau so ist es. Manche sagen auch 80 Prozent Promotion, 20 Prozent Erstellung. Wir sind da nicht so krass, wir sagen fifty fifty. Also, wenn du 50 Prozent deiner Zeit mit der Erstellung verbraucht hast, dann verbringe weitere 50 Prozent Zeit mit der Promotion. Bis zu den ersten 100 Abonnenten würde ich keine regelmäßigen Inhalte erstellen, keine neuen Inhalte erstellen. Wir haben jetzt gesagt, bis zu 1000 wollen wir versuchen. Das ist Gefühlssache. 1000 ist das Ziel – mal gucken wie es passt. Wenn wir irgendwann merken, es geht nicht mehr weiter, dann lohnt sich auch bei 800 schon neue Inhalte zu erstellen. Das Schöne an dieser Methode ist schlicht und einfach: Es ist viel effizienter und effektiver, ein neues Publikum für diese drei alten Inhalte zu generieren, als neue Inhalte für ein kleines oder für gar kein Publikum zu veröffentlichen. Es ist einfach, Basisinhalte zu erstellen, zu bewerben, ein schönes Publikum aufzubauen, sich vielleicht schon via Email und Social Media austauschen, also ein bisschen Community Building zu betreiben. Und dann, wenn man eine gewisse Grenze erreicht ist, mit dem regelmäßigen Veröffentlichen anzufangen und noch weiter zu wachsen.

Matthias: Ja, das macht Sinn. Was die 1000 Leute angeht, die ihr anstrebt, das ist vielleicht für einen Einsteiger, der noch gar keine Kontakte und nichts hat, eine etwas hohe Hürde.

Vladi: Genau.

Matthias: Aber ihr habt ja schon das Netzwerk und gut gehende Blogs, mit denen ihr ähnliche Zielgruppen ansprecht. Da könnt ihr viel mehr Leser in kurzer Zeit für das neue Projekt schaffen.

Vladi: Genau. Für meine ersten 1000 Abonnenten für den Affenblog habe ich Monate gebraucht – sechs bis zwölf Monate oder so. Das war echt eine lange Zeit. Da wusste ich auch noch nicht so ganz genau, was ich tue. Für die 10.000 haben wir insgesamt drei Jahre gebraucht. Wenn du auf 10.000 hinaus willst, musst du langfristig und regelmäßig veröffentlichen. Da musst du diese Regelmäßigkeit noch mit reinbringen.

Matthias: Da kommt dann der Vertrauensfaktor, der zeigt, dass das Ganze professionell aufgesetzt ist. Da wird regelmäßig geschrieben und das ist nicht nur ein Hobby.

Vladi: Genau so ist es.

Wie wirst du mit Inbound Marketing erfolgreich?

Matthias: Gibt es sonst noch was, das viele übersehen, die klein bleiben und wo das immer nur so ein Liebhaber Projekt bleibt? Was muss ich tun, damit ich Fahrt gewinne und wahrgenommen werde von meinen Kunden?

Vladi: Ich habe ja schon erwähnt: du brauchst Ausdauer. Es ist ein langfristiges Spiel. Es ist auch hart, das muss man sich vor Augen halten. Das können wir beide, glaube ich, bestätigen. Ich merke es gerade wieder. Wir dümpeln jetzt mit unseren 500 Abonnenten rum. Da denke ich auch, ich will endlich die 1000 knacken. Ich habe einfach vergessen, wie hart der Anfang ist.

Und wir hatten ja mit dem Affenblog kein so kleines Publikum. Wir haben eine vernünftige Basis und haben die auch als Sprungbrett benutzt. Aber selbst mit der Basis, mit dem Publikum, mit der Marke, selbst mit den Kontakten zu den Influencern ist es trotzdem noch hart. Ein neues Projekt zu bewerben ist immer hart. Das muss man sich auch vergegenwärtigen. Es ist kein Zuckerschlecken aber macht sich langfristig, wie gesagt, auf jeden Fall bezahlt. Wollen wir darauf eingehen, was viele falsch machen?

Matthias: Gerne.

Vladi: Da fallen mir noch ein paar Punkte ein! Zum Thema hochwertiger Content. Ich habe den Eindruck, viele Corporate Blogs – komischerweise vor allem im deutschsprachigen Raum – sind nicht bereit, in wirklich hochwertigen Content zu investieren. Zeit und Geld. Doch gerade hochwertiger Content macht sich bezahlt. Das ironische ist, selbst wenn man sich amerikanische Unternehmen anguckt, die einen echt guten Blog und ein gutes Content Marketing betreiben und dann den deutschsprachigen Ableger anguckt, ist der deutsche Content nicht so hochwertig, wie im englischsprachigen Raum. Obwohl das eigentlich nicht  sein darf. Aber das ist mir schon häufig aufgefallen. Dabei ist es ein ganz, ganz wichtiger Punkt, wirklich Zeit – zehn, zwölf Stunden – in hochwertigen Content investieren. Und meinetwegen auch Geld in die Hand zu nehmen für eine Infografik oder so. Das macht sich auf jeden Fall bezahlt. Erst, wenn der Content wirklich hochwertig ist, funktioniert das Inbound Marketing Prinzip erst.

Nicht wir entscheiden, was hochwertiger Content ist, sondern unser Publikum entscheidet. Ich kann zwar sagen, das ist ein cooler Inhalt. Aber das Publikum entscheidet, was wirklich guter Inhalt ist mit Kommentaren und vor allem mit Shares. Das ist ein sofortiges Indiz dafür, ob der Inhalt gut ist. Bei meinem Blog merke ich genau, wenn ein Artikel richtig gut ist. Wenn der  schon fast 100 Mal geteilt wurde, merkst du einfach: An einem fachlichen, langen Artikel haben die Leute Interesse und der kommt einfach gut an. Das ist eine gute, wichtige Erkenntnis.

Matthias: Trotzdem passiert einem aber immer wieder, dass man etwas schreibt und denkt, das ist Thema ist super. Und dann drückst du auf Veröffentlichen und merkst … das war jetzt ein Schuss in den Ofen.

Vladi: Ja, da wird man aber mit der Zeit super warm. Irgendwann kannst du richtig gut abschätzen, was kommt gut an, was kommt schlecht an. Und man erkennt auch die Nuancen: Dieses Unterthema kommt sehr gut an – das ist ein bisschen schlechter, findet aber immer noch Anklang. Da ist es eine Erfahrungsgeschichte. Man lernt sein Publikum immer und immer besser kennen.

Matthias: Es kommt öfter mal dieser Einwand: Ich habe ich das Gefühl, viele fürchten sich davor, zu viel Wissen preis zu geben. Weil sie glauben, damit machen sie sich selber überflüssig. Gerade zu deiner Aussage, hochwertiger Content ist rar in Deutschland. Ich sage dann immer: Du kannst ruhig irgendwo 90 Prozent vom dem, was du weißt, hergeben. Die letzten zehn Prozent, das ist die Hürde, die am härtesten ist. Und da brauchen die Leute dich dann, wenn sie so weit sind, dass sie die auch noch überwinden wollen. Wie siehst du das?

Vladi: Ich sehe das genauso. Meine nette Kollegin Kerstin Hoffmann hat das „Prinzip kostenlos“ geschrieben. Wir hatten sie auch bei uns in der Show, im Podcast. Sie sagt nämlich ganz schön – ich weiß nicht, ob ich es zusammenkriege. Du musst das zeigen … warte mal, ich glaube, ich kriege es nicht mehr zusammen. Nein:

Du musst das zeigen, was du weißt, damit du verkaufen kannst, was du kannst.

Du musst dein Wissen demonstrieren, aber das was du am Ende des Tages verkaufst, wenn du zum Beispiel Dienstleister oder Coach bist, ist dein Können. In dem Kontext: Auch ein Coach kann 90, kann sogar 100 Prozent preisgeben. Aber was ich als Kunde möchte, ist dass der Coach mich an die Hand nimmt. Oder, dass der Dienstleister mir in meinem Kontext genau weiterhilft. Weil mir das ganze Wissen nichts bringt, wenn ich das Wissen nicht anwenden kann. Und das ist wunderbar, dann kommt deine Dienstleistung ins Spiel. Du hast halt natürlich immer, das muss dir klar sein, eine kleine Prozentzahl des Publikums, die sind do-it-yourself Leute. Die lesen das, die verstehen das und wenden es an. Die machst du halt glücklich. Aber das sind auch nicht die perfekten Kunden und auch nicht so die potenziellen Kunden.

Matthias: Ja, die wären so oder so nicht gekommen. Aber als Leser haben sie vielleicht einen Mehrwert und sagen: Hey, das ist toll. Das teile ich und gebe weiter, was ich da Wertvolles gefunden habe.

Vladi: Genau. Ich merke das auch bei mir selbst, zum Beispiel im Fitnessbereich. Wenn ich einen Fitnessblog lese und merke: Die haben super viel Ahnung. Aber ich habe gar nicht die Lust und die Zeit mir das alles anzueignen. Der hat aber sein Wissen wunderbar demonstriert und gezeigt, dass er es drauf hat. Dass er eine Autorität ist, Dass er ein Experte ist. Und dann denke ich einfach – Menschen sind ja auch immer einfach gestrickt – was ist die Abkürzung? Indem ich ihn einfach anheuere. Und alles, was er weiß, das zeigt er mir in einer kurzen Zeit. Dann haben wir beide einen Win-Win davon und die Sache ist geritzt.

Matthias: Ja, klar.

Vladi: Vor allem bei Dienstleistern. Die helfen ja einem, die machen ja eine Dienstleistung für einen. Das heißt, sie erbringen auch noch eine Tätigkeit, davon habe ich einen Wert. Das heißt, sie nehmen mir Arbeit ab. Das ist ja auch noch ein ganz, ganz wichtiger Punkt.

Matthias: Ja, das ist unglaublich wichtig. Bei mir ist es so, ich arbeite viel mit StartUps und mit Gründern zusammen. Die wollen sehr viel selber machen. Klar, die haben kein großes Budget. Die müssen einfach, wo sie können, selbst anpacken und sich die Sachen aneignen. Aber es kommt einfach der Punkt, da kommen sie mit Selbermachen nicht mehr weiter.

Vladi: Genau.

Matthias: Und dann stellen sie fest, jetzt brauche ich einen Profi, der mir genau das abnimmt. Und der das in einer noch besseren Qualität kann, als ich das bisher notdürftig zusammen gebastelt habe. So dass es funktioniert, aber noch nicht toll ist.

Vladi: Dazu gibt es auch verschiedene Modelle. Du kannst zum Beispiel 90 Prozent kostenlos veröffentlichen und diese zehn Prozent, diese zehn wichtigen Prozent, die kannst du kostenpflichtig anbieten. Da muss jeder für sich den Mittelweg finden. Aber ich finde –und das haben wir immer gemacht – wir haben 100 Prozent rausgegeben und das hat auch gut funktioniert. Das Prinzip funktioniert auch bei ganz vielen Menschen, in ganz vielen Unternehmen, sehr gut.

Matthias: Du hast dann ein Produkt aus deinem Wissen geschnürt, hast das Affenbuch geschrieben. Und damit aus der Reichweite ein Einkommen generiert, das unabhängig ist von der Dienstleistung. Wie hat das funktioniert bei dir?

Vladi: Das hat super gut funktioniert. Bei mir war so. Ich habe angefangen mit dem Buch, dem Affenbuch. Danach haben wir den Affenclan aufgebaut, eine kostenpflichtige Mitgliedschaft für eine Community. Danach hatten wir Banana Content, ein  SEO Plugin. Und mittlerweile haben wir Chimp, das ist eine komplette Software Lösung. Und zwischendurch habe ich auch Coachings angeboten als Dienstleistung. Am Anfang habe ich mich nicht auf Dienstleistung fokussiert. Damit habe ich erst nach drei Jahren angefangen. Wollte ich einfach mal ausprobieren.

Matthias: Bei dir war das Ziel tatsächlich aus deinem Content auch die Einnahmen zu generieren.

Vladi: Genau, das war mir ganz wichtig. Das war der Anreiz für mich. Ich dachte, Dienstleistung ist ein schneller Weg. Aber das kann irgendwie jeder, nach dem Motto. Aber ich wollte die Skalierbarkeit durch diese Produkte. Das war der Anreiz für mich. Und das habe ich auch gemacht und das hat sehr gut funktioniert.

Matthias: Glaube ich. Das ist nochmal zusätzlich ein Vorteil ist von Inbound Marketing. Du baust dir deine Zielgruppe und Vertrauen auf. Hast dann viele Leute, die dich als Dienstleister wahrscheinlich nie buchen werden. Aber die sind happy, wenn du ihnen auch mit einem kostenpflichtigen Produkt weiterhelfen kannst, das dann noch mehr in die Tiefe geht, als du es jemals in einem Blog Post machen könntest.

Vladi: Genau. Man kann auch die Medien wechseln, einen Videokurs zum Beispiel machen, Da kann man noch mehr Mehrwert liefern, noch mehr Wissen verteilen.

Matthias: Also ist noch ein Zusatznutzen da. Noch dazu, dass man die Leute anzieht, dass man nicht stört, dass man das Vertrauen aufbaut. Es tun sich plötzlich ganz neue Kanäle und neue Geschäftsideen auf, wie ich mein Business noch weiter voranbringen kann.

Vladi: Und vor allem bei einem eBook kommt noch hinzu, dass du noch ein bisschen Autoritätsbonus bekommst, weil du ein Autor bist. Nicht so gut, wie bei einem Print-Buch. Aber ein erfolgreiches eBook ist es auch schon ein kleiner Autoritätsbonus. Vor allem, wenn du deine Dienstleistung verkaufen willst oder andere Produkte, ist das nie verkehrt. Deswegen schreibe ich auch so langsam ein Print Buch zum Thema Inbound Marketing. Vielleicht mache ich auch ein eBook draus, aber eigentlich soll es ein Print Buch werden. Einfach weil der Autoritätsbonus noch größer ist. Sowas handfestes.

Matthias: Ja. Das ist wirklich etwas, das du in die Hand nehmen kannst.

Vladi: Genau.

Die All-Inclusive-Lösung für Inbound Marketing

Matthias: Machen wir doch noch ein bisschen Werbung zum Schluss. Du hast ja schon ein paar Mal dieses Chimp erwähnt. Dein neuestes Projekt. Gerade für Leute, die neu einsteigen wollen ins Inbound Marketing. Was steckt dahinter?

Vladi:  Chimp ist eine Inbound Marketing Plattform für kleine Unternehmen. Momentan ist es ja so: Für Enterprise und Mittelstandskunden gibt es schon vernünftige Inbound Marketing Lösungen. Aber an die kleinen Unternehmen hat sich bis jetzt noch weltweit niemand gekümmert. Momentan ist es wirklich so, dass du dir alles zusammenbasteln musst. Du musst einen WordPress Blog installieren. Du musst einen Landing Page Anbieter suchen. Du musst einen Email Marketing Anbieter suchen. SEO Tools. Was gibt es denn noch? Podcast Player, Podcast Hosting, … ganz viel Bastelkram ist das momentan.

Du musst technisch fit sein, musst dich in einem komplizierten Backend zurecht finden und es ist im Grunde einfach Bastelkram. Vor allem die Schnittstellen. Versuche mal alleine den Blog mit deinem Email Marketing Provider zu verbinden. Dass das Email Formular gut aussieht ist schon für viele eine Hürde. Und wenn du da nicht die Voraussetzungen hast, dann sieht es einfach blöd aus und funktioniert manchmal gar nicht! Einen Landing Page Anbieter mit einem Email Marketing Anbieter zu verbinden –  da gibt es ganz, ganz viele verschiedene Konstellationen, wo du Probleme mit Schnittstellen hast.

Und weil wir einfach glauben, das ist kein vernünftiger Status, bringen wir alles in einer zentralen Plattform ein. Wo du wirklich alles hast, was du für das Inbound Marketing brauchst. In einer Plattform. Du kannst dein Design zusammen klicken mit einem Baukasten, per Drag and Drop. Das ist super schön, super geil. Du kannst den Inhalt dort erstellen, für die Suchmaschine optimieren, hast auch die ganzen Features. Banana Content zum Beispiel ist auch integriert. Du weißt also, wo dein Artikel rankt, was du noch optimieren musst. Hast eine Keyword Recherche drin, hast eine Content Promotionsmöglichkeit. Audit Funktionen gibt es später auch. Du kannst momentan in der ersten Version deinen Email Marketing Provider anbinden. In ein paar Monaten haben wir auch eine eigene Email Marketing Lösung an Bord. Das ist dann auch effizient.

Du kannst halt deine Landing Page mit einem Baukasten erstellen, deine Call-to-Actions erstellen und hast am Ende noch Analytics über alles – auch schon fokussiert auf die Conversions. Also, wirklich ein Komplettpaket. Mit einem super einfachen Backend. Und du kannst wunderbar einfach Inbound Marketing betreiben oder mit Inbound Marketing überhaupt erstmals anfangen!

Matthias: Also dieses ganze Kopfschmerz Zeug – von WordPress aufsetzen, Plugins installieren und am Ende passt irgendwas nicht zusammen – das fällt alles weg und du hast alles auf einer Plattform.

Vladi: Genau. Ich habe auch jedes Mal Angst beim Updaten der Plugins, dass da irgendwas in die Brüche geht. Denn dann habe ich wieder ein Geld- und Zeit-Investment, das mir flöten geht und mich einfach nur Nerven kostet. Das übernehmen wir zum Beispiel auch. Alles ist natürlich bei uns gehostet, da hast du keine Kopfschmerzen.

Ich will WordPress gar nicht schlecht reden. WordPress ist eine feine Sache. Ich sehe es auch nicht als Alternative zu WordPress. Es ist halt einfach eine andere Lösung. WordPress ist das Auto. Damit kommst du überall hin. Du kannst damit machen, was du willst. Aber nach München brauchst du halt, weiß ich nicht, acht Stunden. Und Chimp ist eher wie ein Flugzeug, wenn ich das sagen darf. Es ist viel schneller, es ist einfacher und effizienter. Du kommst halt in einer Stunde nach München und viel schneller zu deinem Ziel. Es ist wirklich an die Bedürfnisse kleiner Unternehmen für das Inbound Marketing ausgerichtet. Mehr kannst du damit nicht machen. Aber das ist genau das, was du damit machen sollst. Und das, was du damit perfekt machen kannst.

Matthias: Also guter Startpunkt für alle, die gerne damit anfangen wollen, aber sich mit dieser **** Technik nicht auskennen. Und ein Webdesigner ist teuer. Der kann das zwar super toll einrichten, aber bis es mal steht … mit Chimp geht es viel schneller. Wo finde ich das?

Vladi: Das findest du unter chimphq.de. Da haben wir passend dazu – wir sind noch nicht online mit der Plattform, das dauert noch ein paar Wochen – aber passend dazu haben wir eine StartUp Journey ins Leben gerufen, wo wir halt live von unserer Journey berichten. Mit allen Höhen und allen Tiefen und sind dabei 100 Prozent transparent. Es gibt also auch Einblicke in Umsatz, in Kosten, in Gehalt, in Produktentwicklung. Wir legen alle Karten auf den Tisch. Und man kann es live mitverfolgen, was das Ganze noch ein bisschen spannender macht, denke ich. Wie gesagt: chimphq.de.

Matthias: Cool – mal einem StartUp in die Karten zu gucken und zu sehen, was passiert da. Eine Frage, die ich mir noch stelle, ist: Warum habt ihr das Ding nicht vor zweieinhalb Jahren gestartet. Da hätte ich es brauchen können.

Vladi: Ja, ja, genau. Aber du kannst ja auch – das ist noch ein wichtiger Punkt – du kannst wechseln. Es gibt eine Import- und eine Export Funktion nach WordPress. Das Design geht aus technischen Gründen leider nicht. Aber den ganzen Content, die ganzen Beiträge, samt SEO Werten, die kann man importieren und exportieren. Das heißt, du kannst mit uns ein Jahr lang fahren. Wenn du dann feststellst, es gefällt es mir nicht mehr, kannst du wieder exportieren. Du musst dir dann halt ein Theme suchen und kannst wieder mit WordPress fahren. Oder du kannst deine ganzen Inhalte importieren, dazu haben wir ein Plugin geschrieben. Nur das Design müsstest du halt nachbauen. Aber das ist mit dem Baukasten super einfach. Und du kannst die Chance nutzen, ein schönes Re-Design zu basteln – ist auch nicht verkehrt. Vor allem du als Designer hast du sicher keine Probleme damit. Ich glaube, ich muss dir den Baukasten mal zeigen. Den wirst du glaube ich lieben.

Matthias: Das kann ich mir vorstellen, machen wir gerne mal.

Vladi: Finde ich gut, machen wir.

Matthias: Aber das würde jetzt glaube ich zu weit gehen, wenn wir das jetzt noch hinten dran hängen. Das interessiert mich total, was ihr gebastelt und aufgebaut habt. WordPress ist ja auch nicht immer ganz einfach.

Vladi: Nein, es ist nicht. Das stört mich auch, wenn du mal eine Woche in Chimp gearbeitet hast und dann wieder auf WordPress umswitcht. Der Chimp Blog läuft schon mit Chimp und der Affenblog noch mit WordPress. Da merkst du, wenn du im (WordPress-) Backend bist, das ist total überfrachtet und überladen. Im Grunde ist alles sehr stressig, alles sehr nervig. Und diesen Stress wollen wir am Ende des Tages nehmen. Du sollst dich mehr auf das Tagesgeschäft fokussieren und weniger auf die Technik.

Matthias: Ich würde sagen, dass ist ein schönes Schlusswort. Unter dem Audio Player findet ihr alle Links, über die wir im Interview gesprochen haben. Schaut euch die Startup Journey auf chimphq.de an – und bin gespannt auf die fertige Plattform. Danke, dass du da warst Vladi! Tschüß und bis bald!

Vladi: Jo, besten Dank, tschüss!

Matthias: Wenn du mehr über Markenbildung und strategisches Marketing erfahren willst, schau bei mir im Blog vorbei: Hier findest du über 100 Artikel rund um den Start deines Unternehmens und den Aufbau deiner Marke.

Lass uns die Welt verändern!
Unterschrift Matthias Barth

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