Online-Marketing ist eines der großen Märchen unserer vernetzten Welt. Dieses Märchen handelt von einem einfachen Bürger der mit seinem kleinen Unternehmen ein gutes Leben führen möchte. Und einem dunklen Fürsten namens Google der mit List und Tücke dem armen Bürger das Leben schwer macht.
Mal lockt er ihn mit Heilsversprechen, mal straft er ihn indem er ihn und sein Geschäft in tiefste Abgründe verbannt. Tausende Legenden ranken sich den dunklen Fürsten, bestechlich soll er sein und man munkelt von geheimen Tricks, mit denen sich angeblich seine Gunst erringen lässt.
Ja, das Thema Online-Marketing gäbe zweifellos ein großartiges modernes Märchen ab. Aber ich bin nicht dazu da, um Ihnen Märchen zu erzählen. Darum werden wir heute einen Blick darauf werfen, was dran ist an der Geschichte. Und das größte Märchen steckt schon im Begriff Online-Marketing selbst. Die Wahrheit ist:
Online-Marketing gibt es nicht!
Wie kann das sein? Nach „Online-Marketing“ wird doch jeden Monat 49.500 mal gegoogelt, der Wettbewerb ist hoch und Google schlägt ein Gebot von 6,14 € für Werbeanzeigen dafür vor?!
Stimmt. Nur ist das die falsche Denke.
Wer in den Begriffen Online und Offline denkt, teilt die Welt in zwei Teile: eine „echte“ Welt und eine, die nur virtuell existiert. Zugegeben ist das Internet gerade erst aus den Kinderschuhen raus und durchlebt seine pubertäre Phase mit allerlei Spinnereien, aber es ist jetzt schon Zeit sich von dieser Trennung zu verabschieden. Es gibt keine zwei Welten mehr: es ist alles online und es ist alles echt.
Das Netz ist längst unser ständiger Begleiter im Alltag geworden. Wer etwas in seiner Nähe sucht fragt heutzutage lieber Google als einen Passanten. Der WhatsApp-Freund aus Neuseeland ist oft näher als die Person gegenüber. Und das Angebot im Laden ist dank Smartphone schnell mal mit hundert anderen Anbietern weltweit verglichen.
Ich möchte diese Veränderung nicht bewerten, sondern nur als Fakt in den Raum stellen. Das Internet ist schon heute allgegenwärtig – dabei erleben wir gerade erst seinen pubertären Anfang. Was vor uns liegt ist nichts geringes als eine Revolution.
Wenn es schon heute keine Trennung zwischen echter Welt und virtueller Welt mehr gibt, dann gibt es auch kein Online-Marketing. Es gibt nur noch Online-Marketing.
Wie sieht erfolgreiches Online-Marketing aus?
Wenn wir den Begriff online aus unserem Marketing-Verständnis gestrichen haben, hat das sehr angenehme Nebeneffekte. Es geht nicht mehr um die Frage „Wie wird meine Website gefunden?“.
Sondern nur noch um die Frage: „Wie mache ich mein Unternehmen erfolgreich(er)?“
In meinem letzten Artikel habe ich Ihnen bereits die Frage gestellt, welches Ziel Sie mit Ihrer Website erreichen wollen. Die Essenz daraus ist, dass Ihre Website nur ein Baustein in Ihrem Marketingkonzept ist. Sie muss keine zehn Aufgaben erfüllen, sondern erst einmal nur eine. Die dafür richtig gut.
Und diese Aufgabe besteht zunächst einmal darin, Ihren Besuchern den Mehrwert zu bieten, den sie suchen. Doch woher wissen Sie, welchen Mehrwert Ihre Nutzer suchen? Ganz einfach: weil Sie derjenige sind, der diese Erwartung den Besuchern in den Kopf gesetzt hat!
Ihre Besucher kommen nicht zufällig auf Ihre Seite. Dahinter steckt immer eine Quelle, die Sie steuern können. Auf Google ist es ein bestimmter Suchbegriff, unter dem Sie gefunden werden wollen. In sozialen Netzwerken sind es Ihre Inhalte, die geteilt werden oder die Sie bewerben. Und im Alltag sind es Ihre persönlichen Kontakte, die Sie knüpfen; Anzeigen, die Sie geschaltet haben; Empfehlungen von begeisterten Kunden, und und und.
Die Webseite ist also nie der erste Kontaktpunkt mit Ihrem Unternehmen. Es ist immer schon eine Erwartungshaltung vorhanden, die Sie steuern können. Bauen Sie entsprechend Ihre Seite auf Basis dieser Erwartung auf und geben Sie Ihren Besuchern einen Grund, wieder zu kommen und/oder den nächsten Schritt zu gehen.
Doch was ist mit dem dunklen Fürsten aus der Suchmaschinen-Welt?
Der hat gerade massiv an Bedeutung verloren. Ihnen steht die ganze Palette des Marketings zur Verfügung – damit haben Sie Ihren Erfolg selbst in der Hand, selbst wenn Google Ihre Seite einfach nicht gut platzieren will. Aber ein Artikel über das Online-Marketing-Märchen wäre nicht komplett, ohne dem dunklen Fürsten ein Kapitel zu widmen:
SEO findet Sie auch Google
Da Google seinen berühmten Such-Algorithmus nicht preis gibt, ranken sich um ihn viele Mythen. Eine Menge schwarzer Schafe nutzt diese Unwissenheit aus und bietet zweifelhafte Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung (engl. Search-Engine-Optimization = SEO) an.
Halten Sie sich fern von vollmundigen Versprechungen und Maßnahmen, die sich irgendwie nach schmutzigen Tricks anfühlen. Selbst wenn Sie damit kurzfristigen Erfolg erzielen, droht in Zukunft eine manuelle Maßnahme, das heißt eine Abstrafung Ihrer Seite durch Google. Schlimmstenfalls fallen Sie sogar ganz aus dem Index. Dagegen sind auch große Unternehmen nicht gefeit – selbst BMW wurde schon abgestraft.
Warum Google so rigoros vorgeht, liegt am Geschäftsmodell der Suchmaschine. Google verdient sein Geld bekanntermaßen mit Anzeigen. Doch die lassen sich nur verkaufen, wenn möglichst viele Leute die kostenlose Suche nutzen. Und die kommen nur, wenn die Suchmaschine auch gute Ergebnisse liefert.
Google hat sich dafür einen komplexen Algorithmus einfallen lassen, der ständig das gesamte Internet durchsucht und die einzelnen Seiten bewertet. Dabei feilen die Entwickler ständig an der Verbesserung der Bewertung. Der Algorithmus muss zuverlässig erkennen, welche Seiten Luftnummern sind, die nur die Suchmaschine austricksen wollen, und welche Seiten wirklich wertvolle Inhalte bieten, die eine gute Platzierung verdient haben.
Würde Google hier nachlässig vorgehen und sich die Suchergebnisse manipulieren lassen, wären die Nutzer schnell unzufrieden. Das kann selbst einem Giganten wie Google gefährlich werden. Denken Sie nur wie schnell ehemalige Internetgrößen wie AOL und Yahoo ihre Vormachtstellung verloren haben.
Daher gilt: es gibt keine Tricks! Jedes mal wenn neue Tricksereien bekannt werden, wird Google bald etwas dagegen unternehmen. Google schätzt Seiten, die natürlich wachsen und sich über längere Zeit als zuverlässig erweisen. Sabotieren Sie diesen Prozess nicht, indem Sie Abkürzungen suchen.
Die besten Mittel zur Suchmaschinenoptimierung
Gute technische Umsetzung der Seite
Das ist der einfachste Teil: fehlerfreier Quellcode, schnelle Ladezeiten, vollständige Seitentitel und Seitenbeschreibungen im Code („meta-tags“). Alle Bilder sollten alternative Beschriftungen haben („alt-tags“), und die Inhalte gut mit Überschriften, Unterüberschriften, Text und Hervorhebungen gegliedert sein. Dazu kommen noch passende Keywords und eine Webadresse, die zu den angebotenen Inhalten passt.
Hohe Qualität der Inhalte
Hervorragende, nützliche Inhalte sind das Non-Plus-Ultra bei der Suchmaschinenoptimierung – und auch ganz allgemein beim Online-Marketing. Wenn Sie gute Inhalte anbieten, die Ihre Besucher dazu bringen, zu bleiben und die Inhalte sogar zu teilen, haben Sie 90 % der Suchmaschinenoptimierung bereits geschafft.
Dazu gehört jedoch noch eine kleine Wissenschaft, nämlich der Einsatz der richtigen Keywords, unter denen Sie gefunden werden möchten. Glücklicherweise gibt es ein hervorragendes E-Book zu diesem Thema von Texter Aurel Gergey, das Sie sich hier kostenlos und ohne Anmeldung herunter laden können.
Nebenbei ist seine Sammlung an E-Books ein hervorragendes Beispiel, wie man mit hochwertigen Inhalten großen Mehrwert schafft – und dadurch gefunden wird.
Gesundes Umfeld Ihrer Website
Das Netz lebt von Vernetzung. Eine wichtige Rolle spielt daher auch das Umfeld Ihrer Seite. Welche anderen Seiten verlinken auf Sie? Auf welche Seiten verlinkt Ihre eigene Seite? Wenn hochwertige Seiten untereinander verlinken ist das für Google ein starker Qualitäts-Indikator, der Ihr Ansehen stärkt.
Auch Ihr Auftritt und die Verlinkung in sozialen Netzwerken spielen eine Rolle, wenn derzeit auch nur eine geringe. Wenn Sie sich hier engagieren, sollte auch wieder der Nutzen für Ihre Fans im Vordergrund stehen – nicht Ihr Google-Ranking. Bevor Sie also das Internet mit verwaisten Social-Media-Profilen füllen, suchen Sie sich lieber zwei, maximal drei für Sie geeignete Netzwerke aus, die Sie auch wirklich pflegen. Niemand sagt, dass das Facebook und Twitter sein müssen. Möglicherweise gibt es in Ihrer Branche kleinere Communities, in denen Sie Ihre Zielgruppe besser erreichen.
Achten Sie auch bei Ihrem Umfeld auf Qualität. Links von und zu zweifelhaften Seiten schaden Ihnen nur. Auch wenn verlinkte Seiten inhaltlich nicht zusammenpassen, macht der Link keinen Sinn. Links die aufgrund irgendeiner Art von Bezahlung entstanden sind, schaden Ihrer Bewertung ebenfalls. Im Zweifel können Sie durch das Attribut „no-follow“ einen Link von der Bewertung durch die Suchmaschine ausschließen – bei Affiliate-Links sollte man das mittlerweile beachten.
Glückwunsch, Sie kennen jetzt alle wichtigen SEO-Grundlagen!
Klingt doch alles gar nicht so schlimm, oder? Auch ohne SEO-Profi kann hier jeder selbst schon viel erreichen. Die echten Profis verwenden auch keine anderen Tricks, beherrschen aber die Optimierung Ihrer Seite. Wenn Sie es genau wissen wollen, lohnt sich ein Blick in die Google Richtlinien für Webmaster. Mehr Tricks braucht kein Mensch!
SEA – die Abkürzung auf Seite Eins
Wenn Sie schnell ganz oben in den Suchergebnissen auftauchen möchten, bleiben Ihnen Suchmaschinen-Anzeigen (engl. Search-Engine-Advertising = SEA) mithilfe von Google Adwords. Das Prinzip ist einfach: Sie zahlen für jeden Klick auf Ihre Anzeige. Und je mehr Sie bereit sind zu zahlen, desto weiter oben landet die Anzeige in den Ergebnissen.
In der Praxis ist das jedoch eine ziemliche aufwendige Angelegenheit. Um festzustellen, ob sich Ihre Anzeigen auch lohnen, müssen Sie ständig Ihre Zahlen im Auge behalten: Wie viel kostet ein Klick? Welche Keywords funktionieren am besten? Wie viele Nutzer bleiben tatsächlich auf der Seite? Wie viele kaufen etwas? Wie profitabel war die Anzeige am Ende?
Google bietet meist Gutscheine von 50 bis 100 Euro für neue Adwords-Nutzer oder Sie erhalten einen solchen Gutschein von Ihrem Provider. Ich würde Ihnen empfehlen, das Geld mitzunehmen und Ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Wenn Sie damit aber ernsthaft arbeiten möchten, lohnt sie der Gang zu einem Experten. Man kann hier schnell viel Geld für maue Ergebnisse rauswerfen.
Was bleibt vom Märchen Online-Marketing?
Wie man das Blatt auch dreht und wendet, es bleibt dabei: nur der Inhalt zählt! Es gibt keine Tricks, keinen heiligen Gral und auch keinen dunklen Fürsten. Das ist eine gute Nachricht! Ehrlichkeit und Qualität macht sich doch noch bezahlt!
Was zählt ist nicht die Frage: „Wie wird meine Website gefunden?“
Fragen Sie sich lieber: „Was kann ich bieten, das es wert ist, gefunden zu werden?“
Viel Erfolg!
Ihr Matthias Barth
P.S.: Nächste Woche zeige ich Beispiele aus verschiedenen Branchen, wie Sie Ihren Kunden Mehrwert bieten können. Wenn Sie diesen und alle weiteren Artikel nicht verpassen wollen, empfehle ich Ihnen meinen Newsletter. Als Willkommensgeschenk erhalten Sie mein E-Book „Die 7 Todsünden im Online-Marketing“
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