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Markentreibstoff

Vom Markteintritt zum Rockstar: Fünf Experten packen aus

Jeder fängt mal klein an. Auch die größten Experten standen vor einigen Jahren noch vor der Gretchenfrage beim Markteintritt: Wie gewinne ich nun den ersten Kunden?

Ich erinnere mich noch gut an meinen Markteintritt vor zwei Jahren. Ich hatte eine E-Mail-Liste mit ungefähr zehn Leuten, als ich mein erstes Angebot veröffentlicht habe. Lediglich ein paar interessierte Freunde und Bekannte.

Auch Rockstars beginnen bei Null

Ich habe damals mit einer 3-teiligen Artikelserie zum Thema Corporate Design begonnen und die einzelnen Artikel in sozialen Netzwerken und meinem Bekanntenkreis geteilt. Zum Abschluss der Serie kam schließlich die „große“ Enthüllung meiner damaligen Corporate-Design-Pakete.

Und der erste Kunde.

2.800 Euro habe ich auf einen Schlag umgesetzt. (Danke für Ihr Vertrauen, Herr Klarmann!). Für mich ein Quantensprung. Es funktioniert! Ich bin der König der Welt!

Aber es geht heute nicht um mich. Der Weg vom Markteintritt zum wirklich profitablen Business sieht für jeden anders aus. Deshalb freue ich mich, dass ich fünf erfolgreiche Unternehmer gewinnen konnte, die heute von ihren Anfängen erzählen.

Vorhang auf für Roman Kmenta, Benjamin Michels, Matthias Groo, Thorsten Kucklick und Tom Kaules. Und Fünf komplett unterschiedliche Erfolgsgeschichten vom Markteintritt zum Rockstar:


Roman Kmenta

Roman Kmenta

Unternehmer, Autor und Keynote Speaker

1. Beschreibe dein Unternehmen in zwei bis drei Sätzen 

Ich heiße Roman Kmenta und unterstütze seit 15 Jahren Unternehmer und Unternehmen dabei, im Vertrieb noch mehr Geld zu verdienen und profitabler zu werden. Was bedeutet das? Ich halte Vorträge und Seminare zum Thema „Bessere Preise und höhere Honorare erzielen“, berate Großunternehmen und coache Unternehmer und Selbstständige. Für letztere habe ich auch ein spezielles Curriculum, „Das 100.000 € Programm“ erstellt, bei dem ich die Teilnehmer über acht Monate auf ihrem Weg zu Einkommen jenseits der 100.000 €-Grenze begleite.

2. Wie hast du den Markteintritt geschafft und deine ersten Kunden gewonnen?

Meinen ersten Kunden im Trainings- und Beratungsgeschäft habe ich ganz klassisch kalt akquiriert. Recherchiert, angerufen, Termin vereinbart, Gespräch geführt, angeboten, abgeschlossen. Das ist mir damals sogar in einem meiner ersten persönlichen Kundengespräche gelungen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie stolz ich war und was für ein unglaublich gutes Gefühl das war. Und das ist es immer noch, jedes Mal, wenn ich einen neuen Kunden gewinne. Das sind mit die schönsten Momente im Verkauf!

3. Wie hast du dein Unternehmen weiterentwickelt, um kontinuierliche Einnahmen zu generieren? 

Ich habe das mit der Kaltakquise viele Jahre sehr intensiv betrieben. Viele Menschen angerufen, viele Termine gemacht, (nicht immer) viel verkauft. Ich bin im B2B-Geschäft tätig und da war mein größter Auftrag, den ich an Land gezogen habe, ein großes Projekt in der Pharmaindustrie in Deutschland mit einem Umsatzvolumen von über 300.000 €. Und das damals kurz vor Weihnachten!

Ich bin im Laufe der Zeit natürlich besser geworden beim Akquirieren. Damit einhergehend hat sich auch mein Geschäft entwickelt. Ich habe dann selbst hauptsächlich verkauft und die Trainings von freiberuflichen Trainern durchführen lassen. So konnte ich auch wachsen, obwohl mein eigener Tag nur 24 Stunden hatte (und immer noch hat).

Ich war damals im Rahmen eines Franchisesystems tätig. Mein Unternehmen ist parallel mit meiner Professionalität beim Verkaufen gewachsen. Natürlich haben sich die Erfahrung in der Branche und die mehr werdenden Kontakte auch positiv ausgewirkt. Zum Teil ist erfolgreiches Verkaufen auch eine Frage der Zeit, weil man Erfahrung sammelt und ein Netzwerk aufbaut.

4. Welche Marketingstrategie empfiehlst du Gründern? Was sollten sie dabei beachten? 

Obwohl die Kaltakquise immer noch funktioniert, habe ich vor ca. zwei Jahren damit aufgehört. Ich habe etwas anderes gefunden, das für mich noch besser funktioniert. Meine Abschlussquote bei Projekten hat sich dadurch von 30-50 % der Angebote auf über 80 % erhöht. Die Entscheidungen der Kunden fallen heute viel schneller, weil ich genau im richtigen Moment ins Projekt komme. Und – nicht unwesentlich – die Kunden melden sich von sich aus bei mir. Wie das funktioniert und was ich genau mache, ist hier nachzulesen. Aber so viel sei schon verraten: Ich habe aufgehört zu verkaufen.

Ich betreibe Pull Marketing statt Push-Verkauf. Ich schreibe viel – in meinem Blog, Gastbeiträge wie diesen hier sowie in Offline-Medien – und setze Social Media und Newsletter sehr viel ein. Ich betreibe Personal Branding, wie es so schön heißt. Fehler mache ich immer noch. Aber wie sonst lernt man schnell? Im Grunde habe ich aus all meinen Lernerfahrungen und Fehlern ein System gemacht, das ich in Beratung und Coaching erfolgreich einsetze.

Das bedeutet aber nicht, dass das der einzige und für alle der beste Weg ist. Wenn ich z. B. in einem Markt mit wenigen potenziellen Kunden tätig bin, die alle bekannt sind (im Lebensmittelhandel z. B.) ist die Direktansprache sicher ein sehr guter Weg. Andere wiederum bauen sich ihr Geschäft über Empfehlungen auf.

Die ideale Akquisitions- und Wachstumsstrategie ist daher eine sehr individuelle Sache. Sie hängt vom Gründer selbst ab, dem Wettbewerb, dem Markt, dem Produkt oder der Dienstleistung, den potenziellen Kunden und noch einigen anderen Faktoren. Was ich Gründern empfehle, ist all das genau zu analysieren, über verschiedene Wege nachzudenken und dann erst eine Strategie festzulegen. Und vor allem: diese dann durchziehen und umsetzen. Das ist oft das schwächste Glied in der Kette. Doch meist wird gerade auch bei Marketing- und Vertriebsstrategien blind und ohne nachzudenken das gemacht, was alle anderen machen.

5. Welchen Tipp sollte sich jeder Gründer zu Herzen nehmen? 

Das mit den Tipps ist immer so eine Sache. Sie passen für den einen Gründer perfekt und für die andere Gründerin gar nicht. Daher habe ich gleich drei Tipps zum Abschluss mitgebracht.

Erstens: Mache einen Plan mit einem idealen/realistischen und einem Worst-Case-Szenario. Mache dann das Worst-Case-Szenario noch doppelt so schlecht (z. B. verdopple die geplante Zeit für die Produktentwicklung) und stelle sicher, dass dein Start-up auch dann noch funktionieren kann.

Zweitens: Lerne Verkaufen/Vermarkten, wenn du es noch nicht kannst. Das ist aus meiner Sicht einer der entscheidendsten Fähigkeiten für Unternehmer generell. Wahrscheinlich sogar eine der wichtigsten für ein erfolgreiches Leben überhaupt. „Verkaufen“ wir nicht alle ständig etwas?

Drittens und vielleicht der wichtigste Tipp von allen: Umgib dich mit den richtigen Menschen. Menschen, die deine Ideen mittragen und unterstützen und sich zumindest in dieselbe Richtung wie du bewegen. Und trenne dich von all jenen, die das nicht tun.

Mehr über Roman Kmenta

Mag. Roman Kmenta ist als Keynote Speaker und Redner international tätig. Er berät Unternehmen und Unternehmer zu den Themen Verkaufs- und Marketingstrategien für höhere Preise, Honorare und Deckungsbeiträge.


Benjamin Michels

Benjamin Michels

Serienunternehmer, Dozent und Autor

1. Beschreibe dein Unternehmen in zwei bis drei Sätzen

Mein erstes Unternehmen habe ich mit 15 Jahren gegründet. Damals eher durch Zufall. Heute gehe ich viel strukturierter in Neugründungen. Deswegen gibt es auch schon das fünfte Unternehmen, an dem ich beteiligt bin. Wobei bei weitem nicht jedes Gründungsprojekt erfolgreich wird.

Ein starker Fokus von mir liegt auf meiner Arbeit als Dozent und Autor. Hier helfe ich Menschen in den Bereichen Projektmanagement, Personalführung und Unternehmensführung/-gründung.

2. Wie hast du den Markteintritt geschafft und deine ersten Kunden gewonnen?

In meinem ersten Unternehmen mit 15 Jahren waren meine ersten Kunden meine Freunde. Es war also nicht schwer, sie davon zu überzeugen.

Heute sieht das anders aus. Heute sind die ersten Kunden die größte Herausforderung. Ich habe gerade im letzten Sommer ein Projekt beendet, weil ich einfach keine Kunden dafür gefunden habe. Für mich ist immer klarer, erst ein kleines günstiges Testszenario zu bauen, um Kunden zu gewinnen. Klappt das nicht, brauche ich auch nicht groß zu investieren.

3. Wie hast du dein Unternehmen weiterentwickelt, um kontinuierliche Einnahmen zu generieren?

Ich habe ja nicht nur ein Unternehmen bzw. nur ein Projekt. Ich probiere halt immer wieder neue Vertriebswege aus. In dem einen Projekt habe ich ein Telefonteam, was für mich akquiriert. Im anderen Projekt arbeite ich mit Fb-Ads, die Likes für meine Page aufbauen. In der gewonnenen Reichweite wird dann mit Webinaren geworben. Im nächsten Projekt arbeite ich mit Google Adwords … Es gilt immer einen Kanal auszuprobieren, ihn zu tracken und dann festzustellen, ob er läuft oder nicht. Läuft er nicht, muss die nächste Idee her und ausprobiert werden. Läuft er, sollte die nächste Idee her und ausprobiert werden.

4. Welche Marketingstrategie empfiehlst du Gründern? Was sollten sie dabei beachten?

Der größte Fehler ist, zu glauben, dass die erste Strategie oder der erste Kanal funktionieren. Das habe ich so noch nie erlebt. In der Regel war es ein langer Weg aus unterschiedlichen Versuchen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Oft macht es auch der Mix. Ein bisschen was, das Verkäufe bringt, ein bisschen das, was Sichtbarkeit bringt. Kurzfristige Maßnahmen und langfristige Maßnahmen im guten Mix. Es gibt leider nicht das perfekte Rezept. Im einen Projekt nutze ich die Reichweite von Amazon, im anderen Projekt bauche ich die Reichweite selbst über die Webinare auf.

Auf jeden Fall kann ich sagen, dass es einfacher ist, wenn man sich an einen großen Partner mit Reichweite (wie Amazon, Ebay …) hängen kann. Die Reichweite am Anfang aufzubauen, ist langwierig und teuer. Natürlich besteht dann auch schnell eine große Abhängigkeit gegenüber solchen Partnern. Doch der Vorteil ist, dass das eigene Unternehmen schnell wachsen kann. Wichtig ist es dann auch, die anderen Kanäle zu erobern und selbst zu verkaufen. Nur so entsteht eine breite Basis, die auch gegen ungünstige Veränderungen bestehen kann.

5. Welchen Tipp sollte sich jeder Gründer zu Herzen nehmen?

Bleib hartnäckig! Weder Unternehmensgründung noch Unternehmensführung ist ein leichtes Geschäft. Bei mir kommen manchmal mehrere ärgerliche Sachen auf einen Schlag: Hier funktioniert die IT plötzlich nicht mehr, weil der Programmierer einen Fehler gemacht hat. Ein großer Kunde bricht weg und ein Marketing-Kanal, in den viel Geld investiert wurde, erzeugt keine Verkäufe. Alles passiert an einem Tag, und am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Dann lege ich meine Arbeit weg und verbringe Zeit mit meiner Familie. Und am nächsten Tag mache ich mich dann daran, diese Probleme zu lösen.

Hartnäckigkeit führt am Ende zum Erfolg. Nicht Glück und auch nicht der eine fantastische Tipp. Es ist immer die eigene Hartnäckigkeit, die dafür sorgt, dass dein Projekt bestehen kann. Also viel Erfolg dabei!

Mehr über Benjamin Michels

„Benjamin Michels baut stetig neue Projekte auf und berät andere Unternehmer mit seinem Wissen. Woran er aktuell arbeitet findest du auf www.benjamin-michels.de


Matthias Groo

Matthias Groo

Gründer und Geschäftsführer von Space Wallet

1. Beschreibe dein Unternehmen

Space Wallet revolutioniert die eingeschlafene Geldbeutelindustrie in Europa. Wir reduzieren den Inhalt deines Geldbeutels auf Scheckkartenformat, was das Ganze nicht nur praktischer und bequemer, sondern auch deutlich stylischer macht. Angefangen haben mein Mitgründer René Seppeur und ich Ende 2013 und seitdem haben wir über 40.000 Geldbeutel weltweit verkauft. Inzwischen leitet René den Laden alleine mit unserem Team, während ich ein 18-monatiges Praktikum bei einem Startup-Accelerator im Silicon Valley machte und diverse Online-Projekte vorantrieb. Ziel für uns beide ist es jetzt, das Unternehmen profitabel auf über 1 Mio Euro Umsatz pro Jahr  wachsen zu lassen und dabei die Welt zu bereisen.

2. Wie hast du den Markteintritt geschafft und deine ersten Kunden gewonnen?

Wir beide waren genervt von dicken Geldbeuteln und nahmen an, dass wir damit nicht die einzigen waren. Also überlegten wir uns Lösungen dafür und beauftragten lokale Nähereien damit, Prototypen zu erstellen. Die ersten Prototypen zeigten wir dann vielen Leuten und fragten Freunde und Bekannte, ob sie Interesse hätten, die Prototypen zu kaufen. Nachdem dies gut klappte, wussten wir, dass ein grundsätzlicher Bedarf an innovativen, dünnen Geldbeuteln vorhanden ist.

Ich denke, hier war es wirklich wichtig, die Prototypen direkt zu verkaufen und Geld dafür zu verlangen. Hätten wir unsere Freunde nur gefragt, ob sie das Konzept cool finden, hätten wahrscheinlich fast alle positives Feedback gegeben und gemeint, dass das „ganz cool“ ist. So wussten wir aber, dass Leute tatsächlich bereit sind Geld auszugeben.

Nachdem wir bestätigt haben, dass eine grundsätzliche Nachfrage besteht, ging es nun darum die richtigen Farbkombinationen zu finden. Statt einfach mit ein paar zufälligen Farben zu starten, haben wir hier 20 verschiedene Kombinationen ausgedruckt und sind einige Tage durch Bayreuth gelaufen und haben ganz klassisch die Leute auf der Straße gefragt, welche Kombination sie am besten finden. Nachdem wir mit über 200 Leuten geredet hatten, wussten wir, mit welchen vier Designs wir starten werden.

Diese ausführlichen Tests waren wichtig für uns, da wir als Studenten nur maximal 4000 Euro zur Verfügung hatten und daher „lean“ starten mussten.

Als es dann tatsächlich losging, waren wiederum unsere Freunde/Bekannten die ersten Kunden. Schon in der ersten Woche verkauften wir mehr als 100 Geldbeutel und nutzten den Cash Flow gleich,um weiter zu wachsen.

Nächste Schritte im Wachstum waren dann vor allem die Platzierung auf Amazon, Amazon Ads, Facebook Ads und Word of Mouth durch zufriedene Kunden.

3. Wie hast du dein Unternehmen weiterentwickelt, um kontinuierliche Einnahmen zu generieren?

Da unser Startkapital begrenzt war, sind wir sehr bescheiden gestartet. Unsere Homepage war ein Baukasten von Jimdo und unsere Designs sahen sehr simpel aus. Durch den Cashflow konnten wir aber nach und nach einen Aspekt unseres Businesses nach dem anderen professionalisieren. So launchten wir schon einige Monate nach dem Start eine „richtige“ Homepage, die sogar für ihr Design ausgezeichnet wurde. Unsere Marketingmaterialen wurden besser, die Prozesse professioneller und letztlich wurden auch die ersten Mitarbeiter angestellt.

Man sieht also, dass man nicht von Anfang an alles perfekt haben muss. Viel wichtiger ist es, dass man einfach mit wenigen Mitteln loslegt, den Markt testet und dann nach und nach besser wird (oder eben erkennt, dass man wohl keinen Erfolg haben wird und aufhört).

4. Welche Marketingstrategien empfiehlst du Gründern? Was sollten sie dabei beachten?

Eigentlich unmöglich diese Frage zu beantworten. Für uns haben Facebook Ads gut funktioniert, für ein SaaS Unternehmen wird Google AdWords und Content-Marketing tendenziell besser klappen, und eine Dönerbude hat vielleicht mit dem guten alten Flyer Erfolg.

Letztendlich ist es beim Marketing einfach wichtig, dass das Tracking funktioniert. Nur so kann man messen, ob eine Werbemaßnahme mehr Geld eingebracht als gekostet hat. Obwohl es vor allem im Online-Marketing leichter ist, diesen ROI zu messen, ist es dennoch nicht leicht.

Vielleicht hat jemand unsere Facebook Ads gesehen, drei Tage später nochmal gegoogelt und unsere Webseite durchstöbert – nur um dann auf Amazon zu kaufen.

Was wir auch gesehen haben, ist, dass manche Aktionen, die wir super fanden, eher gefloppt sind und andere, die wir super schnell ohne viel Aufwand zusammengeschustert haben, sehr effektiv waren.

Letztendlich darf man sich nicht auf seine eigene Meinung verlassen, sondern sollte alles (verschiedene Channels, verschiedene Headlines, verschiedene Bilder etc.) mal testen und so erfahren, was der User wirklich mag und was wirklich funktioniert. Durch A/B Tests (dabei helfen kostenlose Tools wie Optimizely) kann man kontinuierlich alles weiter optimieren.

5. Welchen Tipps sollte sich jeder Gründer zu Herzen nehmen?

Wenn ich nur einen Tipp nennen darf, dann wäre es dieser: Werde aktiv.

Viele Leute sind gründungsinteressiert und haben tolle Ideen. Doch anstatt diese Idee umzusetzen, lesen sie massenhaft Blogs und beschäftigen sich mit Themen, die noch gar nicht relevant sind. Wenn du noch nicht mal deinen Markt getestet hast, dann bringt es dir komplett gar nichts, wenn du weißt, über welche Plattform dein Onlineshop mal laufen könnte. Anstatt also den dritten Vergleich von Jimdo, Shopify und WooCommerce zu lesen, solltest du einfach auf die Straße gehen und mit potentiellen Kunden sprechen. Mache einfach einen Schritt nach dem anderen, bleibe an dem Thema dran und wenn es nichts wird, dann konzentriere dich auf ein neues Projekt.

Dieses dranbleiben finde ich übrigens sehr wichtig. Wir sind damals mit Space Wallet als Studenten voller Motivation gestartet. Doch bald kamen Klausuren und andere Dinge, die plötzlich meine Zeit beanspruchten. Nur durch starke Gewohnheiten und Rituale habe ich es damals geschafft, alles unter einem Hut zu bringen und weiter Fortschritte zu erzielen. Letztendlich basiert jeder Erfolg nur auf kontinuierlichem Fortschritt und Fortschritt wird nur erreicht, wenn man über längere Zeit und Energie in etwas investiert. (Wenn du dich täglich nur um 1 % verbesserst, so bist du nach nur einem Jahr um über 3700 % besser!) Die meisten „Overnight Successes“ basieren auf der harten Arbeit von mehreren Jahren.

In der Zeit gegen Ende meines Studiums habe ich die Macht der Gewohnheit kennengelernt. Wie hilfreich es ist, wenn man es auch ohne Willenskraft auf Grund der Gewohnheit schafft, doch noch am Unternehmen zu arbeiten, ins Fitnessstudio zu gehen und die Zähne zu putzen (Zähne putzen ist ein super Beispiel, wie „automatisch“ eine starke Gewohnheit ablaufen kann).

Zum Abschluss noch zwei weitere Tipps:

Hole dir sofort Feedback für deine Idee und erzähle jedem davon. Viel zu häufig sehe ich, dass vor allem deutsche Gründer ihre Idee aus Angst, dass sie jemand stehlen könnte, für sich behalten. Das ist totaler Quatsch. Keiner interessiert sich für deine Idee und selbst wenn, wäre eine Idee an sich nichts wert.

Das Silicon Valley ist vor allem dadurch so erfolgreich, dass jeder sich dauernd offen austauscht und Ideen diskutiert werden. Trage deine Idee also in die Welt und versuche so schnell wie möglich echtes Feedback zu erhalten.

Es bringt keinem was, wenn du acht Monate an deiner Idee arbeitest, diese dann voller Stolz der Welt präsentierst und dann feststellen muss, dass sich keine Sau dafür interessiert und du quasi acht Monate und ein Haufen Geld verschwendest hast.

Starte einfach (im doppelten Sinne), hole dir sofort Marktfeedback, korrigiere den Kurs bei Bedarf schnell und häufig und bleibe dran.

Letzter Tipp, den ich hier im Silicon Valley lernen durfte: Alle kochen nur mit Wasser.

René und ich hatten, als wir Space Wallet gestartet haben, keine Ahnung von nichts und manchmal fühlt es sich heute immer noch so an. Also keine Angst, wenn du etwas noch nicht kannst oder das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein. So geht es jedem Gründer.

Jeder Gründer hat Selbstzweifel, manchmal keine Ahnung welche Richtung er einschlagen muss und ob er jemals erfolgreich sein kann. Das gehört dazu und da musst du durch.

Mehr von Matthias Groo

Matthias ist 24 Jahre alt, Gründer von Space Wallet und arbeitet gerade im Silicon Valley für den German Accelerator. Neben Entrepreneurship begeistert er sich zudem für Online-Marketing und bloggt regelmäßig.


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Thorsten Kucklick

Thorsten Kucklick

Gründer von MeinSpiel.de und UltraPress.de durch Bootstrapping

1. Beschreibe dein Unternehmen in zwei bis drei Sätzen

Mit aktuell zwei Unternehmen bin ich sowohl Team-Gründer (MeinSpiel.de) als auch Solopreneur (Ultrapress.de). Nach meinen ersten Schritten als Gründer vor über zehn Jahren baute ich mit Ole Boyken als Partner einen Verlag für Spiele auf. Da uns die Online-Schiene jedoch immer mehr reizte, bauten wir unseren Verlag ab 2007 zu einem Mass Customizer für individuelle Spiele um und nannten ihn fortan MeinSpiel. Wir beschäftigen drei feste Mitarbeiterinnen und erwirtschaften mittlerweile siebenstellige Jahresumsätze. Als WordPress-Fan gründete ich daneben mit UltraPress  vor ein paar Jahren eine virtuelle Agentur für WordPress-Services zum Festpreis.

2. Wie hast du den Markteintritt geschafft und deine ersten Kunden gewonnen?

Ich habe bei jedem Unternehmen gleich eine ganze Handvoll an Marketing-Methoden ausprobiert. Nach gewisser Zeit kristallisierten sich immer ein bis zwei Methoden oder Kanäle heraus, die wirklich gut funktionierten, und die galt es dann auszubauen. Meine allerersten Kunden gewann ich allerdings offline, ganz klassisch per Werbebrief.

3. Wie hast du dein Unternehmen weiterentwickelt, um kontinuierliche Einnahmen zu generieren?

Zum einen galt es, die funktionierenden Marketing-Kanäle auszubauen und zu optimieren. Und zum anderen – was meist die schwierigere Aufgabe war – habe ich, beziehungsweise haben wir, immer versucht unsere Leistungsprozesse so zu gestalten, dass sie auch ohne unser Zutun funktionieren, sprich, dass wir nicht bei jedem neuen Auftrag mit zusätzlicher Arbeitszeit gefordert sind. Denn ansonsten hätten wir uns schnell selbst blockiert. Das erfordert auf der einen Seite das Aufbauen von Online-Prozessen, also Automatisierung, und auf der anderen Seite müssen klare Abläufe definiert werden, in die Mitarbeiter integriert werden können.

4. Welche Marketingstrategie empfiehlst du Gründern?

Wie vorhin beschrieben, empfehle ich immer mehrere Marketing-Methoden in kurzer Zeit nacheinander oder parallel auszutesten, um letztlich eine oder zwei wirklich gute daraus zu extrahieren. Gerade zu Beginn einer Unternehmung würde ich einen Blog plus externe Gastbeiträge empfehlen, da diese Marketingspielart so gut wie nichts kostet außer der eigenen Arbeitszeit. Zudem sollte auch die klassische Pressearbeit ausprobiert werden, denn gerade neue Gründungsideen sind für viele Magazine et cetera interessant.

5. Welchen Tipp sollte sich jeder Gründer zu Herzen nehmen?

Ich plädiere grundsätzlich dafür, möglichst schnell und ohne externe Kohle in den Markt zu gehen. Auch wenn das eigene Geschäftsmodell noch lange nicht perfekt ist, können Gründer auf diesem Weg reale Erfahrungen machen und Lehren ziehen, die durch keine Marktstudie oder Excel-Prognose ersetzbar sind.


Tom Kaules

Tom Kaules

Betreibt den weltgrößten deutschsprachigen Podcast – und bereist dabei Nordamerika

1. Beschreibe dein Unternehmen in zwei bis drei Sätzen

Mein Name ist Tom Kaules, ich bin seit über 15 Jahren Unternehmer, bereise seit einigen Jahren die Welt und führe meine Firmen von unterwegs.

Unsere Firmen befinden sich überwiegend in der Internet-/ Online-Marketing Branche. Wir bieten unseren Kunden Info-Produkte, Onlinekurse, virtuelle Trainingssystem usw. in verschiedenen Nischen. Von Travel-Hacks über Netzwerk-Aufbau bis zum eigenen, profitablen Podcast.

Unser Ziel ist es, unseren Kunden Tools und Informationen an die Hand zu geben, mit denen sie sowohl ihr privates, als auch ihr berufliches Leben erfolgreicher gestalten können – bis hin zum völlig selbstbestimmten Leben.

Unsere Kunden verfolgen in der Regel das Ziel, eine lokale und zeitliche Unabhängigkeit zu erreichen. Also arbeiten zu können, wann sie wollen und wo sie wollen – und letztendlich auch ob sie überhaupt wollen. Und dabei helfen wir ihnen.

Unser Team besteht überwiegend aus Freelancern, welche in der ganzen Welt verteilt sind.

Im Juni 2014 sind wir, meine Frau und ich, aufgebrochen, um mit unserem 12m-Luxus-Wohnmobil die Welt zu bereisen. Aktuell sind wir dabei Nordamerika zu erkunden. Von Alaska bis Mexiko. Dabei führen wir unsere Firmen von unterwegs – aus unserer fahrenden Schaltzentrale 🙂

Unsere eigene Podcast-Show TomsTalkTime.com – DER Erfolgspodcast ist derzeit der größte deutschsprachige Podcast weltweit. Mit über 400 Episoden begeistern wir Zuhörer aus über 115 Ländern weltweit.

2. Wie hast du den Markteintritt geschafft und deine ersten Kunden gewonnen?

Meine ersten Kunden habe ich über Webinare generiert. Das hat für mich – damals wie heute – perfekt geklappt.

Wichtige Bausteine hierzu sind natürlich die richtige Strategie, der richtige Aufbau der Webinare und effizientes Email-Marketing. Heutzutage dürfen natürlich auch keine Online-Werbeanzeigen (z.B. PPC) vernachlässigt werden.

Was nicht funktioniert hat:

Eine tolle, sehr umfangreiche Website mit dem kompletten Angebot erstellen zu lassen (für Unsummen an Geld), nur um nachher festzustellen, dass diese Seite zwar toll aussieht, aber keine Interessenten, geschweige denn Kunden generiert.

Heutzutage haben wir viele kleine Seiten, so genannte “One-Pager”, die uns sehr viel Interessenten und Kunden bringen – und damit natürlich auch Geld.

Jeder Web-Designer schlägt bei diesen Seiten entsetzt die Hände über den Kopf und findet, dass diese hässlich sind und dass man die so auf keinen Fall online schalten kann. Naja, im Gegensatz zu den top durchgestylten Websiten verdienen wir damit aber ziemlich gutes Geld.

Fazit:

Lieber eine häßliche Website, mit der man viel Geld verdient, als eine super schicke Website, die nur Geld kostet und keins einbringt 😉

3. Wie hast du dein Unternehmen weiter entwickelt, um kontinuierliche Einnahmen zu generieren?

Am Anfang wollte ich natürlich alles selber machen. Vom Webdesign, Rechnungen schreiben, Buchhaltung, Marketing, Verkauf, Produktentwicklung usw. Getreu dem Motto: als Selbständiger musst Du alles selber machen – eben “selbst und ständig”.

Erst als ich erkannt habe, welche Macht in der Ausbildung von guten Mitarbeitern und dem Aufbau eines Teams liegt, ging es richtig steil aufwärts. Denn dadurch hatte ich dann endlich Zeit, mich um die Themen zu kümmern, die ich sehr gut kann und die mir auch richtig Spaß machen. Und dazu gehören weder Buchhaltung noch Rechnungen schreiben, E-Mails beantworten oder Webseiten erstellen 😉

4. Welche Marketingstrategie empfiehlst du Gründern? Was sollten sie dabei beachten?

Auf die richtigen Leute zu hören. Also auf diejenigen, die nachweisbare (!) Erfolge in den Bereichen haben, über die sie reden, oder welche sie Dir als Dienstleistung anbieten!

Zu viele Gründer hören auf inkompetente Berater. Da holt man sich z.B. Rat bei Beamten, wie man am besten ein Unternehmen gründet/ führt. Das ist m.E. so, als würdest Du einen Obdachlosen bitten, Dir gute Anlagetipps für Optionsscheine, Futures oder CFD´s zu geben.

Die besten Tipps bekommst Du von denen, die da sind wo Du hin willst.

5. Welchen Tipp sollte sich jeder Gründer zu Herzen nehmen?

Die wichtigsten Tipps überhaupt:

Suche Dir einen Mentor oder Coach, der das erreicht hat, wo Du hin willst, und von dem Du lernen kannst. Es dürfen auch gerne mehrere Mentoren (also 2-3) gleichzeitig sein, sofern sie aus unterschiedlichen Bereichen kommen, bzw unterschiedliche Kernkompetenzen haben.

Baue Dir möglichst schnell ein kleines Team auf. Das wichtigste ist ein “VA”, ein virtueller Assistent, der Dir unliebsame und zeitfressende Aufgaben abnimmt. Emails/ Telefon beantworten, Termine planen usw. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was Du dadurch an Zeit sparst, die Du dann für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung hast.

Nutze Tools/ Apps/ Programme – aber ohne zum “virtuellen Idioten” zu verkommen. Meine wichtigsten Tools, die mir am meisten Zeit sparen, bringe ich immer als kostenloses Ebook heraus. Dieses kannst Du Dir auf meiner Website runterladen: TomsTalkTime.com

Sei Dir bewusst, dass es auch mal wehtun wird. Erfolg ist keine steile Kurve. Mach Dich drauf gefasst, dass Du auch öfter hinfallen wirst. Mal fängst Du Dich gut ab und nichts passiert. Ein anderes Mal hast Du blutige Knie, Ellbogen, Nase und vielleicht sogar auch ein paar Zähne verloren. Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wie reagierst Du? Kapitulierst Du, gibst allen anderen die Schuld und jammerst wie schlecht und böse die Welt zu Dir ist? Oder machst Du “jetzt erst Recht” weiter? Sei ein Rockstar!

Genieße kleine und große Erfolge und nimm Dir bewusst Zeit, diese zu feiern!

Zum Schluss ein allgemeiner Tipp:

Je früher desto besser: Perfektionismus ablegen. Denn… “Schlampiger Erfolg ist besser als perfekte Mittelmäßigkeit” 😉

Und:

Nicht zu lange warten, um sich seine Träume zu erfüllen. Einfnach den Mut haben anzufangen. Das Lied “Kein Weg zurück” von “Wolfsheim” hat eine Strophe, bei welcher ich jedes Mal Gänsehaut bekomme und welche auch ihres dazu tat, dass wir vor einigen Jahren letztendlich zu unserem langjährigen Traum, unserer Langzeitreise, aufgebrochen sind:

Du willst noch leben irgendwann doch wenn nicht heute, wann denn dann? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her.

 
Mehr von Tom Kaules

Toms Podcast für Unternehmer mit vielen kostenlosen Downloads, Tipps und Interviews mit erfolgreichen Unternehmern findest du auf TomsTalkTime.com. Über seinen privaten Lifestyle schreibt Tom auf TomKaules.com.

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Dein Weg vom Markteintritt zum Rockstar

So unterschiedlich die Geschichten der fünf Experten sind, so lassen sich auch viele Gemeinsamkeiten erkennen. Die Erfolge anderer lassen sich nie eins zu eins auf dein Business übertragen. Doch du findest darin jede Menge Anregungen, was du ausprobieren und auf deinen Bedarf anpassen kannst.

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Unterschrift Matthias Barth

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